Denkt man ans Fichtelgebirge, denkt man an Granitfelsen und sprudelnde Quellen. Wunderbare Parks und Gärten mit uralten Bäumen und duftenden Kräutern haben nur die wenigsten auf dem Schirm.
Main, Eger, Naab und Saale – vier Flüsse entspringen im Fichtelgebirge und machen sich auf ihren Weg in alle Himmelrichtungen. Das kleine Waldgebirge liegt genau auf der Europäischen Wasserscheide. Wohin das Wasser fließt, das weiß man nie so genau. An manchen Stellen entscheidet nur ein Meter links oder rechts, ob das Bächlein irgendwann einmal die Nordsee speist oder das Schwarze Meer. Eine faszinierende Vorstellung – nicht wahr? Die dunklen Fichten- und Buchenwälder rund um die beiden Tausender Ochsenkopf und Schneeberg hüten noch mehr Geheimnisse. Kaum zu übersehen sind die eindrucksvollen Granitfelsen. Mal kühn aufeinandergetürmt, mal wild durcheinander gewürfelt. Erosionen, Frost und Temperaturschwankungen vor 30 Millionen Jahren sind die Ursachen der bis heute andauernden Wollsackverwittterung. Mit etwas Fantasie erkennt man Tiere und mystische Fabelwesen. Die bekanntesten Felsformationen findet man an der Luisenburg oder der Kösseine, im Felsenmeer am Nußhard oder am Weißmainfelsen, zu dessen Füßen der Weiße Main, einer der beiden Quellflüsse des Mains, aus einem gefassten Quelltopf tropft. Hier kommt – nomen est omen – auch der „Quellenweg“ vorbei, der als 51 Kilometer langer Rundweg nicht nur die vier wichtigsten Ursprünge, sondern auch zahlreiche kleine Wasserläufe und viele der „verzauberten Steinwesen“ erkundet.
Wandern bis die Socken qualmen
Durch die Aktivregion Fichtelgebirge verlaufen rund 3.700 Kilometer markierte Wanderwege. Ganz nach persönlichem Fitnesslevel gibt es mehr oder weniger anspruchsvolle Touren: Der Fränkische Gebirgsweg verläuft sanft an- und absteigend, während der Schneeberg und der Ochsenkopf für fitte Gipfelstürmer ideale Voraussetzungen bieten. Zahlreiche Rundwanderwege sowie mehrere Themenwanderwege erinnern an berühmte Besucher der Region wie Johann Wolfgang von Goethe und Jean Paul. Sie laden auf eine geologische Zeitreise ein oder vermitteln interessantes Wissen über einstige Traditionshandwerke der Region. So kann man sich bei Arzberg auf die Spuren der „Glaskunst“ begeben oder dem Forschungsreisenden Alexander von Humboldt begleiten. Bevor es ihn in alle Welt zog, hat er sich dem Bergbau im Fichtelgebirge gewidmet. Seinem Namen alle Ehre macht der 48 Kilometer lange Höhenweg: vom Kleinen und Großen Waldstein im Norden geht es über den bizarr verwitterten Rudolfstein auf den Schneeberg, zum Nußhardt, übers Seehaus zur Platte und zum Silberhaus. Über die Hohe Mätze geht es weiter zur Kösseine und zum Felsenlabyrinth der Luisenburg. Tagestouren zu Quellen und Felsen bieten der Panoramaweg oder Weißmain-Ochsenkopf-Steig in Bischofsgrün.
Parks und Gärten zum Schlendern und Wandern
Humboldt begegnet man auch im Dendrologischen Garten in Bad Berneck. Das exotische Paradies wurde im 19. Jahrhundert mit Bäumen aus der ganzen Welt bepflanzt. Naturfreunde können auf einem Lehrpfad bis zu 150 Jahre alte Rot- und Zerreichen, Douglasien, Esskastanien, Pyramideneichen sowie orientalische Fichten bewundern. Betörender Duft steigt dagegen rund um das Kräuterdorf Nagel in die Nase. In Themengärten, auf Kräuterwanderungen und Kochkursen kann man vieles rund um Thymian, Minze und Lavendel erfahren. Die Hofer dürfen sich rühmen einen der schönsten Bürgerparks in Deutschland vor der Tür zu haben. Vollgestopft mit Kraftplätzen, Pavillons, Wasserspielen, und sogar einem Zoo und Botanischen Garten.
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