GPS-Geräte bestechen vor allem durch ihre Robustheit und die langen Akkulaufzeiten in der Praxis.  Ansonsten haben in den letzen Jahren die Smartphones für die Outdoor-Navigation deutlich an Markt gewonnen. 

Kaum größer als ein Mobiltelefon sind GPS-Geräte handliche und wetterfeste Multifunktionskünstler. Ihre Kernfunktion ist das permanente Bestimmen des aktuellen Standorts und daraus resultierend die Aufzeichnung eines zurückgelegten Weges (Track) sowie die Zielführung anhand einer zuvor festgelegten Route.

Darüber hinaus bieten die Geräte unterschiedliche Ausstattungen und Funktionalitäten. Manche haben nur ein Schwarzweiß-, die meisten aber ein farbiges Display. Nicht jedes Display ist auch im Sonnenlicht gut ablesbar, etwa weil es zu dunkel ist oder spiegelt.

 

Je nach Hersteller und Geräte-Serien kann man zwischen GPS, die mit Tasten oder Touchscreen zu bedienen sind, wählen, je nach persönlichen Vorlieben. Zu beachten gilt es z.B. Einsatzgebiet vs. Akkulaufzeit. Wer beispielsweise 3 Wochen im Sarek unterwegs ist, wird sich eher für ein Gerät mit langer Akku-Laufzeit entscheiden, als jemand, der am Sonntagnachmittag mit den Kindern zum Geocaching loszieht und auf spezielle Funktionen Wert legt. Viele Geräte (ab ca. € 150 aufwärts) können Karten darstellen – kommerzielle oder auch kostenfreie von OpenStreetMap, kurz OSM.

 

Manche Geräte bieten zusätzlich zu GPS-Höhe und -Kompass auch einen barometrischen Höhenmesser sowie einen elektronischen Kompass, der auch im Stand die richtige Richtung weist (so er kalibriert ist).  Auch Kameras und ANT-Schnittstellen (für das Auslesen von Herzfrequenzgurten und anderen Geräten) werden zunehmend eingebaut.

 

Die neuen GPS-Geräte in den höheren Preisklassen ähneln in ihren Funktionen für den Laien immer mehr denen von Smartphones.  Gleichzeitig gibt es für Smartphones inzwischen zahlreiche Apps, die das schlaue Telefon schnell auch noch in ein passables GPS-Gerät verwandeln. Bis auf die Akkuleistung (die ist beim Smartphone und permanten Navigieren schneller erschöpft) und Robustheit, schaffen dies moderne Smartphones inzwischen auch. Trotzdem schwören erfahrene WanderführerInnen oder eingefleischte Geocacher auch heute noch auf GPS-Geräte und haben das Smartphone allenfalls als Ergänzung oder für den Notfall dabei. 

 

Spezialisierte Dienstleister wie naviso.de bieten Kurse und Beratung  in Sachen Outdoor-Navigation und GPS an.  Auf der Seite pocketnavigation.de finden sich immer wieder interessante Software- und Gerätetests. 

 

  • Die Basisfunktionen, also Anzeige von Standort sowie Richtung und Entfernung (Luftlinie) zu einem vorgegebenen Ziel, bieten alle GPS-Geräte. Auch die Eingabe von Wegpunkten zur Planung einer Route über mehrere Stationen, die Aufzeichnung des zurückgelegten Tracks sowie das Zurückführen auf der selben Strecke (Trackback) sind Standard.

    Alle Outdoor-GPS-Geräte sind zudem wasserdicht und stoßfest. Sie entsprechen dem Standard IPX7. Das heißt, sie müssen ein zeitweiliges Untertauchen (ca. 30 Minuten in 1 Meter Wassertiefe) aushalten.

    Wegpunkte eingeben: Bei allen GPS-Geräten lassen sich Wegpunkte, etwa eine Hütte, ein Wanderparkplatz oder ein sonstiger interessanter Punkt, manuell als Wegpunkt, kurz WP oder WPT eingeben.

    Go-To-Funktion: Wählt man einen zuvor eingegebenen Wegpunkt aus und aktiviert die Go-to-Funktion bzw. Zielführung, so führt das GPS-Gerät via Luftlinie dorthin, ob man hierfür die übersichtliche Kompass-Seite oder Kartenansicht wählt ist eine Glaubensfrage. Meist wird zudem die aktuelle Entfernung zum Ziel angegeben – viele weitere Angaben sind einstellbar.

    Track-Aufzeichnung: Jedes GPS-Gerät kann während der Wanderung den zurückgelegten Weg (Track oder Spur) aufzeichnen. Hierzu muss die Track-Funktion aktiviert werden. Das Gerät ermittelt dann permanent Trackpunkte und zeichnet so einen detaillierten Verlauf der Strecke auf. Der Detailgrad, also die Zeitintervalle der Trackpunkte, lässt sich einstellen. Bei einer Bergwanderung etwa müssen die Intervalle kürzer sein als bei einer Fahrradtour.

    Trackback- (auch Backtrack-) Funktion: Muss eine Wanderung zum Beispiel wegen plötzlichen Wetterwechsels abgebrochen werden, führt das GPS den Wanderer anhand der aufgezeichneten Trackpunkte auf exakt demselben Weg wieder zurück.

  • Kartendarstellung: Es gibt GPS-Geräte mit oder ohne Kartendarstellung. Bei einfachen Modellen wird die Richtung lediglich über einen Pfeil angezeigt. Das reicht zum Beispiel zum Geocaching oder für kurze Wanderungen. Wer aber Touren ausarbeiten und abwandern möchte, sollte ein Gerät wählen, auf das sich digitale Karten laden lassen.

    Basiskarten: Während einfache GPS-Modelle oft nur eine Art Wegskizze zeigen, bietet die mittlere Preisklasse bereits fest installierte Basiskarten mit Ortschaften, Straßen (oft nur Autobahnen und Bundesstraßen) und Flüssen, die für eine ganz grobe Orientierung ausreichen.

    Speicher (intern): Preiswertere und ältere Modelle haben oft einen eingebauten und relativ kleinen Speicher. Wer etwas mehr mit seinem GPS machen will, sollte auf eine ausreichende Speichergröße achten. Garmins Topo Deutschland Karte ist beispielsweise rund 3,5 GB groß.

    Speicherkarten (extern): Wer viel mit digitalen Karten arbeitet, sollte darauf achten, dass sein GPS-Gerät über einen Slot für externe Speicherkarten verfügt. Hier kommen meist Micro-SD-Karten zum Einsatz.

    Display: Ein farbiges Display sorgt für mehr Spaß und Orientierung, vor allem in Verbindung mit digitalen Karten. Nicht jedes Display ist gleich gut. Vor allem bei grellem Sonnenlicht, teilweise schon bei Neonlicht, zeigen sich die Schwächen. Ein Vergleich vor dem Kauf kann lohnen.

    Touchscreen: Im Kommen sind Geräte mit Touchscreen. Der berührungsempfindliche Bildschirm macht die Bedienung zwar bequemer, doch bietet er häufig noch nicht die gleiche Brillanz wie ein klassisches Display. Zudem muss er öfter gereinigt werden, wegen verschmutzter oder fettiger Finger.

    Datenübertragung: Wer Routen am PC planen, Geocaches laden oder GPS-Tracks mit anderen austauschen will, braucht eine Schnittstelle zum PC. Die aktuellen GPS-Geräte verfügen über eine USB-Schnittstelle. Teilweise können die Geräte Daten sogar drahtlos von einem GPS-Gerät aufs andere übertragen – allerdings nur des gleichen Herstellers.

  • Profi-Geräte bieten weitere Hard- und Software-Funktionalitäten, sie beinhalten zum Beispiel einen elektronischen Kompass, einen barometrischen Höhenmesser, eine Kamera oder lassen sich zur Autonavigation nutzen.

    Elektronischer Kompass: Ein elektronischer Kompass zeigt im Unterschied zum GPS-Kompass die richtige Richtung auch im Stehen an. Er muss nach jedem Batteriewechsel kalibriert werden. Wichtig zu wissen: Der Einsatz eines elektronischen Kompasses reduziert die Standzeit des Akkus.

    Barometrischer Höhenmesser: Das GPS-Gerät berechnet auf Basis der Daten von vier Satelliten die aktuelle Höhe. Hier darf man aber nicht zu viel erwarten, Schwankungen zwischen 10 und 30 Metern sind möglich. Wer exaktere Höhenangaben braucht, sollte ein Gerät mit barometrischem Höhenmesser wählen. Nachteil: Wenn der Luftdruck schwankt, wird auch die Höhenangabe ungenauer. Daher sollte das Gerät bei bekannter Höhe auf diese kalibriert werden. Praktisch: Da sich die Luftdruckentwicklung bei vielen GPS-Geräten als Kurve anzeigen lässt, kann dadurch über den Höhenmesser auf die Wetterentwicklung geschlossen werden.

    Eingebaute Kamera: Das GPS-Gerät berechnet auf Basis der Daten von vier Satelliten die aktuelle Höhe. Hier darf man aber nicht zu viel erwarten, Schwankungen zwischen 10 und 30 Metern sind möglich. Wer exaktere Höhenangaben braucht, sollte ein Gerät mit barometrischem Höhenmesser wählen. Nachteil: Wenn der Luftdruck schwankt, wird auch die Höhenangabe ungenauer. Daher sollte das Gerät bei bekannter Höhe auf diese kalibriert werden. Praktisch: Da sich die Luftdruckentwicklung bei vielen GPS-Geräten als Kurve anzeigen lässt, kann dadurch über den Höhenmesser auf die Wetterentwicklung geschlossen werden.

  • Aktuelle Smartphones bieten inzwischen fast alles, was auch GPS-Geräte können.

    Auch wenn die Akkulaufzeit von Smartphones nicht mit einem GPS-Gerät mithalten kann, stellt dies heute dank der breiten Verfügbarkeit von Powerbanks kein grundsätzliches Hindernis mehr dar.

    Für die Navigation braucht es aber noch zusätzlich eine entsprechende App. Hier ist die Auswahl inzwische sehr groß, von Apps von Kartenanbietern wie z.B. Kompass bis hin zu Anbietern, die eine Mischung aus offiziellen und Nutzer-erstellten Touren bieten (z.B. komoot oder outdooractive).

  • Im Gegensatz zu früheren Generationen sind mittlerweile alle gängigen GPS-Geräte mit hochwertigen Chipsätzen ausgestattet, die sich in der Empfangsqualität nur noch wenig unterscheiden.

    Tipp: An schwierigen Orten kann sich die Positionsgenauigkeit verbessern, wenn man das GPS-Gerät einige Minuten ruhen lässt oder entsprechend der Antennenausrichtung hochhält.

    Neuere Geräte mit weiterentwickelten Chipsätzen ermitteln nach dem Einschalten auch deutlich schneller ihre Position. Die so genannte Time to first Fix (TTFF) ist gegenüber älteren Modellen stark gesunken.

  • Die Batterielaufzeiten eines GPS-Gerätes sind je nach Nutzungsverhalten sehr unterschiedlich: Wer lediglich die zurückgelegte Strecke, den Track, aufzeichnet, die Displaybeleuchtung ausschaltet und das Gerät ansonsten nicht bedient, kann durchaus 16 bis 20 Stunden mit einer Batterieladung auskommen. Wer hingegen das Gerät ständig in Betrieb hält und das Display auf maximaler Helligkeit, bei dem können die Batterien bereits nach vier bis fünf Stunden erschöpft sein.

    Die größten Stromfresser:
    - die GPS-Navigation
    - eingeschaltetes Routing
    - die Hintergrundbeleuchtung des Displays
    - der elektronische Kompass
    - die 3D-Darstellung von Karten
    - Ansichten, bei denen häufige Änderungen stattfinden, etwa Kartenansicht, Kompassansicht usw., denn hier muss der Prozessor permanent die Grafik nachberechnen.

    Um Batteriestrom zu sparen, sollte man Energiespar-Einstellungen wie die automatische Display-Abschaltung aktivieren, die Hintergrundbeleuchtung reduzieren und nicht benötigte Funktionen deaktivieren. Der GPS-Empfänger sollte aber immer eingeschaltet bleiben, da er beim Neustart eine Weile zur Erstorientierung benötigt, dafür zusätzliche Batteriekapazität verbraucht und so außerdem Lücken bei der Streckenaufzeichnung entstehen.

    Outdoor-GPS-Geräte arbeiten in aller Regel mit zwei Mignon-Batterien (Typ AA, LR 6/AM-3). Wer auf Nummer sicher gehen will, hat immer Ersatzbatterien oder Akkus (NiMh) dabei. Wobei zu beachten ist, dass Akkus je nach Modell bei längerer Lagerung stark entladen. Sie sollten also immer frisch geladen sein. Batterien und Akkus leiden zudem unter Kälte. Bei sehr niedrigen Temperaturen empfehlen sich Lithiumbatterien.

    Hier liegt auch ein großer Vorteil der Outdoor-GPS-Geräte gegenüber dem wachsenden Markt der Smartphones mit GPS-Navigation. Mit der Akkuladung eines Smartphones lässt sich in der Regel nur über zwei bis vier Stunden im Dauerbetrieb navigieren. Deswegen empfiehlt es sich, für das Aufladen im Gelände eine Powerbank mitzunehmen.

  • Will man unterwegs seinen Track aufzeichnen, empfiehlt es sich, das GPS-Gerät außen am Rucksack zu befestigen, so dass es waagerecht oder leicht nach oben geneigt ist. Dazu werden im Handel recht günstig spezielle Halterungen für den Schultergurt angeboten, die das Gerät zusätzlich mit einer Sicherungsleine gegen Verlust schützen.

    Ein geeigneter Platz für ein GPS-Gerät mit Patch-Antenne ist auch die Deckeltasche des Rucksacks. Dort ist der Empfang in der Regel gut.

    Bei sehr niedrigen Temperaturen sollte man das GPS-Gerät möglichst nah am Körper tragen und nur zum Ablesen herausholen. Das schont die kälteempfindlichen Batterien. Zudem werden die LCD-Displays, egal ob schwarzweiß oder farbig, mit sinkenden Temperaturen immer träger, und bei extremen Minusgraden manchmal auch unleserlich.

  • Für die erste Positionsbestimmung nach dem Einschalten braucht das GPS-Gerät etwas länger. Hier sollte man eine oder zwei Minuten Geduld haben und das Gerät bei möglichst freiem Horizont ruhig liegen lassen.

    Vor dem Loslaufen ist zu überprüfen, ob der Zielspeicher freigegeben, also die vorherige Navigation beendet ist. Denn die Navigation endet mit der Ankunft am Ziel nicht automatisch, sondern muss durch Eingabe im Menü manuell beendet werden. Nicht vergessen sollte man ebenfalls, den zuvor aufgezeichneten Track – sofern man ihn sichern möchte – unter einem eindeutigen Titel abzuspeichern.

    Die Navigation startet auch nicht automatisch. Wer einen Track aufzeichnen will, muss die Track-Funktion zuvor im Menü aktivieren. Und wer eine vorab erstellte Route ablaufen will, muss diese ebenfalls laden und starten.

    Vor dem Loslaufen sollte man einen festen Platz für das GPS-Gerät finden, etwa am Rucksack oder im Topteil, wo es leicht zugänglich ist. Bei jeder längeren Tour gehören zudem Ersatzbatterien ins Gepäck.

    Wer seinen Track später zum Nachwandern weitergeben möchte, sollte darauf achten, unplanmäßige Abstecher, etwa zum Austreten oder zur Wegsuche, nicht mit aufzuzeichnen oder diese im Nachgang am heimischen PC aus dem Track herausschneiden.