Fichtelgebirge entdecken

Mystische Wälder und märchenhafte Granitfelsen - Wanderwege zu botanischen, hydrologischen und geologischen Besonderheiten.

Die Vielfalt des Fichtelgebirges ist einfach unschlagbar. Ich finde selbst jeden Tag neue Eindrücke.“"
Ferdinand Reb, Geschäftsführer der Tourismuszentrale Fichtelgebirge 

Der Weg schlängelt sich durch junge Fichten, kurvt um alte, moosige Wurzelstöcke, dann bleibt man unvermittelt stehen. Als wären sie nach dem Murmelspiel von Riesen liegen geblieben, erheben sich gewaltige Granitfelsen empor. Einige Steinstufen führen durch eine enge Kluft, ein Leiter schwingt sich kühn in die Höhe. Dann öffnet sich vom Rudolfstein ein großartiges Panorama über die unzähligen Baumwipfel auf die Berge ringsum, in den Steinwald, nach Tschechien und zum Frankenwald. 

An mehreren Stellen des Höhenwegs  trifft man auf diese Naturdenkmäler aus Felsentürmen und wuchtigen Granitsteinen in ihrer typischen Matrazenverwitterung. Der 48 Kilometer lange Weg ist nicht nur der älteste Wanderweg der Region, er gilt auch als eine der schönsten und spannendsten Routen weit und breit. Der Wegeverlauf orientiert sich an den markanten Bergkämmen des Fichtelgebirges und führt von Schwarzenbach an der Saale nach Wunsiedel. Zu den Highlights am Höhenweg zählen die berühmte Luisenburg (Felsenlabyrinth und Freilichtbühne) und der Doppelgipfel der Kösseine. Über eine Fläche von 16 Hektar verteilt sich dort ein Granitblockmeer, das unter Naturschutz gestellt wurde. Der Kösseineturm und das Kösseineberghaus laden zu Ausblick und Einkehr. Die Girgelhöhle ist eine Grotte aus übereinandergestürzten Felsen, zwischen denen sich wohl einst lange ein Einsiedler versteckte. Direkt auf dem 50. Breitengrad liegen die Prinzenfelsen. Auf den höchsten Felsen mit Aussichtskanzel führt eine luftige Holztreppe.

Top of Franken

Die Anforderungen des Höhenwegs sind zwar als leicht bis mittel eingestuft, aber mit einigen sportlichen Anstiegen muss man rechnen. Immerhin geht es über die markantesten Bergkämme, zwar ohne Ochsenkopf, aber inklusive des Schneebergs (1051 m), der höchsten Erhebung des Fichtelgebirges und ganz Frankens. Wer die gesamte Strecke bewältigen möchte, sollte mit vier Tagesetappen von je 11 bis 14 Kilometern rechnen und stets dem roten Zeichen mit dem weißen H folgen. Wer nach dem Höhenweg auf den Geschmack gekommen ist, kann seine Gipfelsammlung (diesmal mit dem 1024 Meter hohen Ochsenkopf) auf dem Fränkischen Gebirgsweg fortsetzen.

Komforttipp: Wer keine Lust hat, sich die Unterkünfte selbst zu suchen und täglich einen großen Rucksack zu schleppen, der bucht bei der Tourismuszentrale Fichtelgebirge die Wanderpauschale Höhenweg mit fünf Übernachtungen sowie täglichem Gepäcktransport und Lunchpaket.

Wasser in alle Himmelrichtungen

Durchs Fichtelgebirge verläuft nicht nur eine (unsichtbare) Sprachgrenze – im Nordwesten wird fränkische Mundart gesprochen, im Südosten ein oberpfälzischer Dialekt – sondern auch die Europäische Hauptwasserscheide. Im Fichtelgebirge entspringen (neben vielen anderen Flüsschen und Bächen) vier bedeutende Flussläufe und fließen in die vier Himmelsrichtungen ab: die Saale nach Norden, die Fichtelnaab nach Süden, der Weiße Main nach Westen und die Eger nach Osten. 

Weißes Gold aus dem Fichtelgebirge

Gemeint ist damit das Porzellan. Nach der Entdeckung größerer Kaolinvorkommen im 19. Jahrhundert entstanden in vielen Städten und Dörfern des Fichtelgebirges namhafte Porzellanmanufakturen, die zum Teil bis heute produzieren. Zwei Kulturstopps bieten sich in Selb und Hohenberg a.d. Eger im Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan an. Das größte Porzellanmuseum Europas präsentiert an beiden Standorten alles zur Herstellung sowie die künstlerischen Sammlungen der keramischen Kunstwerke.

Wandertipps für einen Tag

Es müssen ja nicht immer Fernwanderungen sein. Mehr als 500 Wandertipps für Halbtages- Und Tagestouren (von der Familientour bis zur sportlichen Gipfelsammlung) hält das interaktive Tourenportal des Fichtelgebirges bereit. Ein Tipp ist der sechs Kilometer lange Längenauer Bankerlweg – an dem Ruhebänke an ausgesucht schönen Aussichtspunkten stehen. Ebenfalls sechs Kilometer ist die Rundwanderung „Historisches Hallerstein“. 20 Infostationen erklären unterwegs die landschaftlichen und geschichtlichen Gegebenheiten. Der elf Kilometer lange Thiesenring in Bad Berneck führt zu 22 Thementafeln, durch den Dendrologischen Garten mit Bäumen aus aller Welt, zum Sonnentempel mit Ausblick auf Bad Berneck und zum Aussichtsfelsen „Fahnenstange“. Die Markgrafenrunde ist bereits der dritte örtlichen Qualitätswanderweg von Bischofsgrün. Die rund 10 km lange Route führt um das höchstgelegene Fichtelgebirgsdorf Wülfersreuth. Ganz gemütlich ist dagegen eine Runde um den Fichtelsee. Der Seerundweg wurde nach den Kriterien der bundesweiten Kennzeichnung „Reisen für alle“ zertifiziert. Der 1,5 km lange Barfuß-Sinnespfad vertieft das Erlebnis einer Seewanderung zusätzlich.

  • Kontakt

    Tourismuszentrale Fichtelgebirge
    Rathaus
    95686 Fichtelberg
    Tel. +49/(0) 92 72/96 9030
    info@fichtelgebirge.bayern
    www.fichtelgebirge.bayern

  • Ihre Bestellmöglichkeiten 

    Sie haben die Möglichkeit das Magazin wanderbar! einzeln oder noch besser im Abo mit 4-Ausgaben zu bestellen. Nutzen Sie das ABO und erhalten Sie einen attraktiven Vorzugspreis sowie ein Wandertagebuch als Prämie.