Die Digitalisierung  hat die Nutzungsmöglichkeiten von GPS für das Wandern in den letzten Jahren enorm erweitert.  Inzwischen  haben Smartphone-Nutzer*innen die technischen Voraussetzung für eine GPS-Navigation quasi immer und überall dabei. Gleichzeitig liegen zumindest für alle touristisch relevanten Wanderwege heute digitale Tracks vor. 

Der ideale Fundort für die Wege-Tracks ist das Internet. Es gibt zahlreiche Portale, auf denen Wanderer und Radfahrer ihre erhobenen Tracks für andere zum Download anbieten. 

 

Wir stellen unter www.wanderbares-deutschland.de alle Tracks der dort ausgewählten Wege zum Download bereit.  

 

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Neben den regionalen Webseiten der Wanderregionen, die heute praktisch alle auch GPS-Tracks zum Herunterladen anbieten, gibt es neben www.wanderbares-deutschland.de noch weitere Portale mit  GPS-Tracks. Hier eine kleine Auswahl: 

 

outdooractive.com

komoot.de

kompass.de

 

Diese Portale bieten auch gleich die passende App fürs Smartphone an, so dass auch eine mobile Anwendung möglich ist. Kompass bietet als Marktführer für gedruckte Karten  auch einen besondere Dienstleitung. Hier werden in der Pro-Version auch die echten topographischen Wanderkarten gleich mit in der App dargestellt. 

 

Vorsicht: Die Datenqualität der auf Internetportalen eingestellten Tracks kann stark schwanken! Man kann sich leider nicht blind darauf verlassen, dass die Touren auch stimmen oder passend formatiert wurden. Das bezieht sich vor allem auch auf nutzergenerierte Inhalte, die in der Rgel nicht mit dem Naturschutz, dem Forst oder den Grundeigentümern abgestimmt sind.  Am besten man orientiert man sich an den Tracks, die zu tatsächlich auch in der Landschaft markierten Wegen gehören.  Wir verzichten deshalb bei wanderbares-deutschland.de auf solche nutzergenerierten Community-Tracks.

 

 

  • Ein GPS-Gerät ist kein Kompass, auch wenn es durch die Display-Darstellung vielleicht diesen Eindruck erweckt. Die Himmelsrichtung ermittelt ein GPS-Gerät aus der Bewegung heraus, indem der Kurs aus der vorherigen zur aktuellen Position berechnet wird. Sprich, die korrekte Himmelsrichtung kann nicht aus dem Stand heraus angezeigt werden, dazu muss man sich mit Schrittgeschwindigkeit ein paar Meter in eine Richtung bewegen.

    Allerdings gleichen GPS-Geräte mit gehobener Ausstattung diesen Nachteil mithilfe eines eingebauten elektronischen Kompasses aus. Dadurch wird es möglich, neben Peilungen aus dem Stand heraus Landmarken bequem anzupeilen. Gibt man zusätzlich den Abstand zum Objekt ein, setzt das GPS-Gerät dort den Zielpunkt, der dann angelaufen werden kann. Das Gerät zeigt nun immer den richtigen Kurs zum Ziel und eventuelle Abweichungen an. Dies kann zum Beispiel im Nebel oder beim Überqueren von Schneefeldern oder Gewässern hilfreich sein.

    Möglich ist dies aber auch mit GPS-Geräten ohne Kompass. Hier werden dann der Kompasswinkel und die Entfernung zum Ziel manuell eingegeben. Diese Funktion nennt sich Wegpunktprojektion.

    Ein weiterer Vorteil des elektronischen GPS-Kompasses gegenüber dem Magnetkompass: Er zeigt standardmäßig auf magnetisch Nord, lässt sich aber auch auf geografisch Nord oder Gitter-Nord einstellen. Dennoch wird empfohlen, Karten nicht mit dem GPS, sondern dem Magnetkompass einzunorden. Denn dieser verfügt über eine Anlegekante für die Landkarte und erreicht laut Experten eine Genauigkeit von etwa 1 bis 2 Grad, während ein GPS-Gerät um 5 Grad abweichen kann.

  • Es gibt eine Reihe von Software-Programmen, mit denen sich Wandertouren am PC planen lassen. Sie ermöglichen das Einzeichnen des Weges, das Erstellen von Höhenprofilen sowie die Übertragung der Daten auf das GPS-Gerät. Zu beachten: Routen, Tracks und Wegpunkte können immer zwischen PC und GPS-Gerät übertragen werden, für die Karten gilt dies jedoch nicht in jedem Fall!

    Die Planungsprogramme werden einerseits zu den digitalen Karten mitgeliefert, etwa zu den TOP-Serien der Landesvermessungsämter (Geogrid-Viewer), den Alpenvereinskarten oder den Karten von Magic Maps und des österreichischen Kompass-Verlags. Auch zu den Karten der GPS-Hersteller gehören entsprechende Programme, etwa Map-Source oder Base-Camp von Garmin. Sie alle können aber oft nur die eigenen Karten lesen.

    Daneben gibt es Programme, die unterschiedliche Karten lesen und auch übereinander darstellen können. Zu diesen gehören vor allem Touratech QV, Fugawi, auch Compe GPS und Ozi Explorer. Doch Vorsicht: Nicht jedes Programm kann jede Karte lesen.

    Wer sich die Kosten sparen will, findet auch kostenlose Programme im Internet, etwa GPS Trackmaker, Gartrip oder Online-Tools wie www.openrouteservice.org.

  • Absolvierte und geplante Wandertouren können bequem auf dem PC zu Hause gespeichert und archiviert, sowie bei Bedarf immer wieder genutzt und mit anderen ausgetauscht werden.

    So lassen sich mit Hilfe der GPS-Daten auch ganz individuelle Wanderführer erstellen, die mit Texten und Fotos angereichert werden können. Um bei wachsender Anzahl den Überblick nicht zu verlieren, sollte man die Datensätze eindeutig beschriften.

    GPS-Tracks und -Routen können auch per E-Mail verschickt oder auf der eigenen Website zum Download angeboten werden. Hier ist allerdings zu beachten, dass keine Urheberrechte verletzt werden. Unkritisch ist lediglich die Veröffentlichung von selbst mit dem GPS-Gerät erfassten Tracks, hier liegen die Urheberrechte beim Verfasser.

    Werden aber Wandertouren als Track auf der Karte gezeichnet, liegt nach derzeitiger Rechtsauffassung eine Entnahme von einzelnen Komponenten der kartographischen Grundlage (Datenbank) vor. Die Urheberrechte liegen demnach auch für den Track beim Kartenhersteller.

    Für den Datenaustausch hat sich in der GPS-Welt das so genannte GPX-Format etabliert. Zudem existieren mehrere, oft kostenlose Softwareprogramme, mit denen einzelne Formate konvertiert werden können. Um Fotos mit Geokoordinaten zu versehen, eignet sich das freie Programm Geosetter (www.geosetter.de) oder RouteConverter (www.routeconverter.com).

  • Als universelles Datenformat für GPS-Tracks hat sich das GPS Exchange Format (GPX) etabliert. Das von der Firma TopoGrafix entwickelte GPX-Format soll den Austausch von Geodaten zwischen verschiedenen Programmen erleichtern. Es ist lizenzfrei und darf von jedem ohne Kosten verwendet werden.

    GPX-Dateien bestehen aus Koordinaten und deren Beschreibung. Sie können Wegpunkte, Routen und Tracks enthalten. Hersteller wie Garmin reichern die GPX-Dateien zudem mit eigenen Erweiterungen an.

    Daneben existieren viele weitere Formate wie z. B. das OVL-Format, das von dem Geogrid-Viewer, der Software der TOP-Karten, verwendet wird. Es wurde für Vektorzeichnungen über Rasterkarten kreiert und ist somit kein GPS-Format. Zu unterscheiden sind zudem OVL-Dateien im binären und ASCII-Format. Nur letzteres lässt sich problemlos in das GPX-Format konvertieren.

    Für die Darstellung im Programm Google Earth werden indes KML- oder KMZ-Dateien benötigt. KML-Dateien enthalten Geodaten, KMZ-Dateien sind zusätzlich mit Bildern angereichert. Das Format hat sich mittlerweile ebenfalls als Standard etabliert. Google hat die Weiterentwicklung des Formates an das Open Geospatial Consortium übertragen.

    Zum Konvertieren von GPS-Formaten gibt es eine Reihe von kostenfreien Programmen, etwa GPS-Babel , RouteConverter , GPS-Track-Analyse , GPX Editor oder Prune.

  • Experten sind überzeugt, dass die Nutzung und Entwicklung von Outdoor-GPS-Geräten erst am Anfang steht. Bislang nutzen lediglich etwa drei Prozent aller Wanderer ein GPS-Gerät zur Orientierung unterwegs. Dies hat die 2010 vom Deutschen Wanderverband erstmals durchgeführte Grundlagenuntersuchung zum Wandermarkt in Deutschland ergeben.

    Zudem sind die Funktionalitäten der Geräte bislang stark auf die Navigation als Kernfunktion beschränkt. Künftig dürfen die Nutzer sicherlich weitere Features erwarten. Dazu gehören etwa Fotofunktionen mit Georeferenzierung oder ausführlichere Beschreibungen ähnlich denen eines Reiseführers. Auch so genannte Location-Based-Services, also das Angebot passender Zusatzinfos zum jeweiligen Standort, sowie Kommunikations- und Social-Media-Funktionen stecken noch in den Anfängen. Nicht zuletzt könnte der Trend zur Verbindung von GPS-Gerät und Mobiltelefon auch den Outdoor-Bereich erfassen.

    Doch bei aller technischen Aufrüstung werden Outdoor-GPS-Geräte für die meisten Wanderer vor allem Arbeits- statt Lifestyleinstrumente bleiben. Im Vordergrund steht beim Wandern schließlich der Genuss der Natur – der Blick auf die Berge statt aufs Display.