Von März bis Oktober ist Zecken-Zeit. Die kleinen Blutsauger, im Volksmund Holzbock genannt, finden sich in Wald, Wiesen und Gärten in Regionen unter 1.000 Metern Höhe. Sie fallen nicht, wie vielfach angenommen, von Bäumen herab, sondern werden im Vorbeigehen abgestreift.

Ihre Lieblingsplätze sind niedrige Sträucher, Gräser und Farne. Höher hinaus als anderthalb Meter kommen sie nicht. Als Schutz haben sich lange Hosen, langärmlige Hemden und geschlossene Schuhe bewährt. 

 

Bleiben Sie auf den Wegen und meiden Streifzüge durchs Unterholz. Geht’s durch hohes Gras, stecken Sie die Hosenbeine in die Socken. Es gibt spezielle Öle zum Einreiben, die Zecken für eine bestimmte Zeit abhalten sollen. Nach dem Wandern, und erneut vor dem Schlafengehen, sollte man den Körper nach Zecken absuchen. Sie stechen nicht gleich, sondern suchen erst eine passende Stelle – vorzugsweise warm, feucht und mit weicher Haut. 

 

Die meisten Zeckenstiche sind zwar harmlos, doch können sie auch schwere Krankheiten übertragen: Borreliose und FSME. Borreliose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die den ganzen Körper angreifen kann. Tage oder Wochen später entsteht ein kreisrunder, roter Fleck oder Ring um den Zeckenstich. Manchmal können auch Fieber und Gliederschmerzen auftreten, selten kommt es zu Nervenschmerzen oder nach Monaten oder Jahren zu chronischen Gelenkschmerzen. 

 

Eine Schutzimpfung gegen Borreliose gibt es nicht, sie ist aber mit Antibiotika gut behandelbar. Bei entsprechenden Anzeichen an der Haut oder Beschwerden sollte deshalb ein Arzt aufgesucht werden. Je früher die Antibiotika-Behandlung erfolgt, desto harmloser ist der Verlauf. 

 

Entfernen Sie eine Zecke so schnell wie möglich, denn die Borreliose-Erreger werden erst rund zwölf Stunden nach dem Stich übertragen. Dazu mit Pinzette oder Fingernägeln direkt an der Haut packen und vorsichtig nach oben ziehen. Bleibt ein Teil zurück, zum Arzt gehen. Keinen Nagellack, Klebstoff oder Öl verwenden, da die Zecke im Todeskampf zusätzlich Krankheitserreger abgibt. 

 

FSME ist eine Hirnhautentzündung, durch einem Virus verursacht. Sie kommt hierzulande wesentlich seltener vor als Borreliose. Die Symptome sind ähnlich wie bei einer Grippe: leichtes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Nach kurzer Zeit ohne Beschwerden kann sich eine Hirnhaut- oder Rückenmarksentzündung bilden, mit Kopfschmerzen, hohem Fieber, Erbrechen und Lichtempfindlichkeit. FSME gibt es nicht überall in Deutschland, sondern nur in bestimmten Regionen in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Thüringen. Bei Wanderungen in den Risikogebieten kann man sich vorab – spätestens vier Wochen vorher – mit einer Impfung gegen FSME schützen. Sprechen Sie Ihren Arzt darauf an.