Höhenlinien beschreiben die Geländebeschaffenheit und bieten damit wichtige Anhaltspunkte fürs Wandern. Hier erfahren Sie, wie Sie sie richtig deuten. 

Höhenlinien

Um die Höhenlinien gut sichtbar zu machen, wurden sie auf dieser Abbildung aus einer Wanderkarte herausgefiltert.

Um ein Gelände auf der zweidimensionalen Karte plastischer darstellen zu können, wird dieses theoretisch in gleichbleibend dicke Scheiben geschnitten. Diese Schnittlinien bezeichnet man als Höhenlinien. Farblich werden sie im Normalfall braun dargestellt, in Gletschergebieten blau. Den gleichmäßigen vertikalen Abstand zwischen den Höhenlinien nennt man Äquidistanz. Jeder Wanderkarten-Verlag variiert die Äquidistanz je nach Maßstab bzw. Geländeprofil (z. B. 40 m, 20 m, 10 m). Je flacher das Gebiet, desto geringer die Äquidistanz. Angeführt wird sie in der Legende.

 

Tipp: Möchten Sie bei der Planung einer Wandertour die Höhenmeter ermitteln, welche zwischen zwei Punkten (z. B. Bergfuß bis Bergkuppe) zurückgelegt werden müssen, ist es notwendig, die Höhenlinien zu zählen und mit dem Wert der Äquidistanz zu multiplizieren. Daraus ergibt sich die Höhendifferenz in Metern.

Um das Höhenliniensystem übersichtlicher zu gestalten, werden Höhenlinienzahlen eingesetzt. Sie geben Aufschluss darüber, wo das Gelände fällt bzw. steigt, denn im Regelfall werden sie so platziert, dass sie in Richtung der Geländesteigung lesbar sind. Die Höhenlinienzahlen werden in Metern angegeben und richten sich nach der Normal-Null (NN), welche sich auf den Meeresspiegel in Amsterdam bezieht.

 

Tipp: Je enger die Höhenlinien beisammen liegen, desto steiler ist der Berg. Je weiter die Höhenlinien auseinander liegen, desto flacher ist er. Bei der Planung einer Wanderung ist es auch wichtig zu beachten wie der Wanderweg zu den Höhenlinien verläuft. Kreuzt der Weg die Linien senkrecht, wird es sehr steile Anstiege geben, verläuft er hingegen meist parallel zu den Höhenlinien, wird es eine Wanderung mit wenigen Steigungen sein.

 

Definitionen:
Von einer Kuppe spricht man, wenn eine Erhebung nach allen Seiten hin abfällt. Sie wird in Wanderkarten je nach Höhe mit einer oder mehreren geschlossenen Höhenlinien dargestellt. Der Kegel hat die gleichen Eigenschaften wie die Kuppe, allerdings sind die Höhenlinien kreisförmig angelegt. Das Gegenteil einer Kuppe ist der Kessel. Von der Kesselsohle, dem tiefsten Punkt des Kessels, steigt das Gelände nach allen Seiten hin an.

Ein Grat wird in der Wanderkarte als spitze Ausbuchtung einer Kuppe eingezeichnet. Handelt es sich um einen Bergrücken, ist die Ausbiegung nicht so scharf und schmal wie bei einem Grat. Die Scheitellinie bildet die Wasserscheide.

 

Eine Geländevertiefung zwischen zwei benachbarten Kuppen bezeichnet man als Sattel, wohingegen ein Tal eine langgestreckte Hohlform bildet. Es ist ein Einschnitt im Gelände, der oftmals von einem Fluss oder Bach durchflossen wird. Zu beiden Seiten steigt das Gelände mehr oder weniger steil an.