Schluchtensteig Schwarzwald
Schwer
Wandern auf 119 km quer durch den Naturpark Südschwarzwald vorbei an tosenden Wasserfällen, auf Aussichtskanzeln, durch atemberaubende Schluchten und dramatische Tallandschaften.
Hauptroute
Etappe 1 Schlechtwettervarianten
Details der Tour
Empfohlene Jahreszeit
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Besonderheiten der Tour
Geologische Highlights / Botanische Highlights / Kulturelle Highlights / Faunistische Highlights
Wegebeschaffenheit
Wegmarkierung
Beschreibung
Es gehört schon etwas Lust auf Abenteuer und eine besondere Herausforderung dazu, den Schluchtensteig auf seinen 119 Kilometern in sechs Etappen am Stück zu wandern. Bei Tagesetappen von jeweils rund 20 Kilometern sind immerhin insgesamt über 6000 Höhenmeter zu bewältigen. Hohe sportliche Performance, naturnahe Felspfade und Wurzelwege in urwaldähnlichen Schluchtwäldern, auf Aussichtskanzeln und gesicherten Steigen neben Wasserfällen – ein Natur-Paradies für Genusswanderer, die trittsicher und weitgehend schwindelfrei sein sollten. Da der Schluchtensteig die schönsten Schluchten im Naturpark Südschwarzwald miteinander verbindet, führt er zudem auf leicht begehbaren Wiesenpfaden und stillen Forstwegen sowie über aussichtsreiche Höhen mit Alpenblick. Dieser Wechsel aus spannenden Felssteigen und ruhigem Höhenwegwandern in aussichtsreichen Wiesen und Hochmooren sowie in den Wäldern, macht den Reiz des Schluchtensteigs aus, der immer wieder mit neuen Überraschungen auf sich warten lässt.
Der Klassiker - 6 Wandertage:
Etappe 1: Stühlingen – Blumberg (19 km, 5,5 h)
Etappe 2: Blumberg – Schattenmühle (20 km, 6 h)
Etappe 3: Schattenmühle – Fischbach (18 km, 6 h)
Etappe 4: Schluchsee-Fischbach – St. Blasien (20 km, 5,5 h)
Etappe 5: St. Blasien – Todtmoos (20 km, 6 h)
Etappe 6: Todtmoos – Wehr (22 km, 7,5 h)
Die sportliche Tour - 5 Wandertage:
Etappe 1: Stühlingen – Wutachmühle (26 km, 7 h)
Etappe 2: Wutachmühle – Lenzkirch (26 km, 7,5 h)
Etappe 3: Lenzkirch – St. Blasien (25 km, 7,5 h)
Etappe 4: St. Blasien – Todtmoos (20 km, 5,5 h)
Etappe 5: Todtmoos – Wehr (22 km, 6,5 h)
Autorentipp
Ein Abstecher durch die wildromantische Lotenbachklamm bietet ein zusätzliches einmaliges Schluchterlebnis. Am Ende der 2. Etappe ( ca. 30 Minuten).
Wegbeschreibung
1. Etappe: Stühlingen - Blumberg 19 km; 5,5 h
Der Schluchtensteig beginnt in Stühlingen zu Füßen von Schloss Hohenlupfen. Der Startpunkt des Fernwanderwegs ist am Kronenplatz in der Unterstadt (zwischen Gasthof Krone und Katholischer Kirche). Dort beginnt auch die Markierung der 119 Kilometer langen Strecke. Hier haben wir Zeit für einen Blick ins Städtle oben am Bergfuß, dessen Altstadt nach habsburgischem Vorbild erbaut wurde, ehe es dann der Wutach folgend talaufwärts bis nach Weizen geht. Hier finden wir den Talbahnhof der berühmten "Sauschwänzlebahn". Ein Stück gehen wir bis Grimmelshofen an der Bahnlinie entlang und dann hinein in die Wutachflühen.
Als schmaler, stellenweise durchaus ausgesetzter Pfad, schlängelt sich der Schluchtensteig durch fast senkrechte Felsflanken und zieht sich immer mal wieder um Felsnasen knickend, langsam bergauf. Hier können wir uns auf unsere Füße konzentrieren, bis wir den Aussichtspunkt Wutachflühen erreicht haben. Ein kurzer Tiefblick, durchschnaufen und auf geht's in Richtung Buchberg. Das kostet uns noch einmal ordentlich Puste auf dem Schlussanstieg zur Gipfelhütte. Oben öffnet sich uns ein herrliches Panorama auf die zurück liegenden Flühen und die Etappen der nächsten beiden Wandertage in der Wutachschlucht.
2. Etappe: Blumberg - Schattenmühle 20 km; 6 h
Treppen und kleine Leitern führen uns von Blumberg durch die kleine Schlucht des Schleifenbachs mit seinem Wasserfall zurück zur Wutach. In Achdorf erreichen wir die Wutach wieder. Wenn wir Zeit und Glück haben, können wir Biber bei ihrer Arbeit beobachten, oder sie zumindest hören. Hinter dem Sägewerk Wutachmühle ändert sich die Landschaft abrupt. An manchen Stellen bleibt für den Wanderweg nur noch ein schmaler Sims zwischen senkrechter Felswand und reißendem Fluss. Nun passieren wir den Wutachaustritt. Von rechts beim Kanadiersteg mündet die Gauchach in die Wutach. Hier bietet sich ein Abstecher in die wildromantische Gauchachschlucht bergwärts Richtung Bräunlingen-Döggingen (Bahnstation) an. Eine eindrucksvolle Landschaft begleitet uns auf dem Weg zur Schattenmühle (Bushaltestelle). Mit dem Linienbus geht es dann, je nach Quartierwahl nach Bonndorf oder Löffingen.
3. Etappe: Schattenmühle - Schluchsee Oberfischbach 18 km; 6 h
Gleich zu Beginn lohnt sich ein Abstecher in die nahe Lotenbachklamm. Nur wenige Meter sind es von der Schattenmühle bis zum Klammeingang. Direkt an der Schattenmühle zieht der Schluchtensteig steil den Waldhang empor, führt dann ein ganzes Stück angenehm horizontal über dem Talgrund entlang und steigt kaum merklich zum nördlichen Talrand auf die Baar hoch. Kurzes Durchschnaufen inmitten wogender Kornfelder und Wiesen, ehe es wieder zurück zur Schlucht geht. Kaum können wir das Rauschen wieder hören, stehen die wenigen Reste des Räuberschlössle auf einem 80 Meter hohen Felsen direkt über einem der wildesten und eindrucksvollsten Schluchtabschnitte. Es gibt keinen besseren Rastplatz! Ein Steg führt über den mit viel Schwung einmündenden Rötenbach. Ein schmaler Bergpfad zieht ins Tal und macht neugierig – bis zum großen Wasserfall können wir schon einen Blick riskieren. Dann gehen wir weiter der Wutach folgend flussaufwärts. Lange Geröllriesen ziehen vom Hörnle bis in den Fluss, über Stock und Stein erreichen wir die Haslachmündung. Ein hoher Steg führt uns ein letztes Mal über die Wutach, dann wendet sich der Weg der Haslachklamm zu, klettert über den imposanten Rechenfelsen zum Hölllochfelsen und erreicht auf der Trasse der einstigen Haslachtalbahn bald darauf Lenzkirch. Durch das romantisch-stille Schwendetal ist es vom traditionsreichen Luftkurort nicht mehr weit ins Ziel nach Oberfischbach.
4. Etappe: Schluchsee Oberfischbach - St. Blasien 20 km; 5,5 h
Vom bezaubernden Bergdörfchen Oberfischbach führt eine (fast) schluchtenfreie Etappe nach St. Blasien. Vom hoch aus den Tannen- und Fichtenwäldern ragenden Bildstein (1.134m), dem höchsten Wegabschnitt am Schluchtensteig, lassen wir einen weiten Blick vom Feldberg über den tiefblauen Schluchsee hinweg bis zu den Alpen schweifen. Im Zickzack gehen wir hinunter an den größten Schwarzwaldsee. Glück für alle, die jetzt Badezeug dabei haben! Dann taucht der Schluchtensteig wieder in dichte Wälder ein. Ein sehr verträumtes Bild bietet sich uns im Nachbarweiler Althütte, ehe wir immer merklicher bergab gehen. Kurz vor Etappenende kommt am Windberg-Wasserfall also doch noch der Schluchtenliebhaber auf seine Kosten. Riesig, völlig überdimensioniert steht der Dom St. Blasius inmitten der Wälder und Berge. Die gewaltige Kuppel gehört mit ihren 62 Metern Höhe und einer Spannweite von 36 Metern zu den größten Kirchenkuppeln Europas.
5. Etappe: St. Blasien - Todtmoos 20 km; 6 h
Vom heilklimatischen Kneipp-Kurort St. Blasien im tiefen Tal der Alb will der hölzerne Aussichtsturm am 1.039 Meter hohen Lehenkopf erst einmal erreicht sein. Gut, dass am Lusthausfelsen noch einmal eine Gelegenheit zum Verschnaufen und Schauen in unserem Wegverlauf eingebaut ist. Weiche Waldpfade leiten uns vom Turm hinüber zu den ersten Weidfeldern von Urberg und Dachsberg. Einzelne Höfe stehen am Weg über Rüttewies und Horbach zum idyllischen Klosterweiher. Ein kurzer Anstieg leitet den Weg hinauf auf die Hochfläche und hinüber nach Ibach. Der schönste Blick über den Ort mit seinen Walmdachhöfen und dem nach Süden streichenden Hotzenwald bis auf die Alpen bietet sich uns von der kreuzgeschmückten Hügelkuppe über Ibach. Grasende Kühe stehen im wogenden Grasland am Weg zum Ibacher Kreuz. Steil zickzackt der Schluchtensteig in die Hohwehraschlucht hinab. Was sich so dramatisch anhört, entpuppt sich als romantische kleine Waldschlucht, die kaum Platz für Weg und Wehra lässt.
6. Etappe: Todtmoos - Wehr 22 km; 7,5 h
Schlussakkord! Zuerst rechts der Wehra zieht sich der Schluchtensteig auf seiner sechsten Etappe über dem anfangs noch zahmen Tal nach Süden. Wir passieren den idyllischen Todtmooser Ortsteil Schwarzenbach, ehe der Wanderweg bei Au in den Talgrund zurückkehrt. Nachdem wir die Flussseite gewechselt haben, rücken die Talflanken dichter zusammen und werden steiler und felsiger. Bis zu 200 Meter hoch bauen sich die felsigen Bannwaldhänge über dem in der Tiefe schäumenden Fluss auf. Wieder wechseln wir die Seite, um nun wieder rechts der Wehratalschlucht Wehr anzusteuern. Immer wieder bieten sich Tiefblicke oder Aussichten auf die östliche Talseite. Allmählich verliert der Weg an Höhe, bis wir die Staumauer des Wehra-Stausees überqueren. Dann müssen wir nur noch am Fluss entlang zum Rathausplatz mit dem Alten und Neuen Schloss der Herren von Schönau locker auslaufen.
Ausrüstung
Gute, knöchelhohe Wanderschuhe, Wanderschuhe und Regenschutz sind empfehlenswert. In einigen Etappen gibt es unterwegs keine Einkehrmöglichkeit. Genügend zu Trinken und ausreichend Vesper für unterwegs einpacken.
Sicherheitshinweise
Aktuelle Weginfos werden von der Projektstelle Wandern unter www.schluchtensteig.de bereitgestellt.
Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind in einigen Etappen notwendig. Mehr Infos dazu
Bei sehr schlechtem Wetter gibt es in der ersten Etappe eine Umleitungsvariante.
Buchempfehlungen des Autors
Kostenloses Infomaterial gibt es zum Bestellen oder Downloaden auf der Internetseite des Schluchtensteigs
- kostenloser Schluchtensteig Tourenführer mit Gastgeberverzeichnis
- Fahrplan (Transfer zurück zum Auto, Tagesetappen, mehrtägige Tour)
Tourenführer, Hikeline, Esterbauer-Verlag, ausführliche Beschreibung, exakte Wanderkarten, Ortspläne, kompaktes Taschenformat, laufend aktualisiert, Übernachtungsverzeichnis (11,90 €), Bestellen im Buchhanden ISBN 9783850007115
Weitere Informationen
Bei weiteren Fragen rund um den Schluchtensteig können Sie sich gerne an uns wenden:
Projektstelle Wandern
c./o. Landratsamt Waldshut
Gartenstraße 7
79761 Waldshut-Tiengen
Tel. +49 (0) 77 51 / 86 26 60
tourismus@landkreis-waldshut.de
www.schluchtensteig.de