NORDPFAD Wümmeniederung
Mittel
Endlose Weite unter wild bewegtem Himmel
Seit der vorletzten Eiszeit formte die Wümme eine einzigartige norddeutsche Flusslandschaft: Die Wümmeniederung mit ihren Wiesen, Auen und bewaldeten Dünenzügen. Der NORDPFAD führt mal mehr und mal weniger dicht am Fluss entlang und bietet immer wieder grandiose Blicke in die weiten Wiesen der Wümmeniederung.
Details der Tour
Empfohlene Jahreszeit
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Besonderheiten der Tour
Geologische Highlights
Wegmarkierung
Beschreibung
Wir verlassen die Straße und wandern auf einem Waldweg etwa 1 km durch den herrlichen Stadtwald Ahe.
Danach gelangen wir erneut auf den befestigten Forstweg. Wir kommen am Kattensteertsee vorbei, einem beliebten privaten Angelrevier. Von jetzt an wechseln sich Wald und weites Grünland ab. Dies ermöglicht wunderschöne Blicke auf die weiten Wümmewiesen, durch die sich rund 300 m vom NORDPFAD entfernt, aber kaum sichtbar, die stromabwärts fließende Wümme ihren Weg bahnt.
Hinter der Eisenbahnbrücke gehen wir links rum und erreichen nach 400 m unser nächstes Ziel, das Kunstwerk „Lauf der Welt", welches von den Künstlern Sabine und Christian Geddert aus Vahlde geschaffen wurde. Dieses zeigt eine Weltkugel, die in Kontakt zu drei Eichenbohlen steht, welche die Themen "Werden, Vergehen und Neu entstehen" versinnbildlichen. Diese immerwährende Entwicklung, die sich in der Natur auf so vielfältige Weise beobachten lässt, kann auf dem Weg von Rotenburg nach Waffensen als künstlerische Darstellung betrachtet werden.
Die darauffolgende Wegpassage verläuft auf einem befestigten und zum großen Teil schattigen Forstweg zwischen den Wäldern und Wiesen der Wümmeniederung hindurch. Dabei schlängelt sich die Wümme teilweise bis auf 20 m an unseren NORDPFAD heran. Am Waldklassenzimmer angekommen, kann man den Fluss wiederum nur erahnen. Dafür ist die Aussicht auf die weitläufigen Wümmewiesen an dieser Stelle traumhaft. Das Waldklassenzimmer mit Holzhütte, Pult, Tafel und Schaukel, das im Jahre 2007 im Rahmen der 72-Stunden-Aktion von der Landjugend Waffensen erstellt worden ist, liegt direkt am NORDPFAD, bietet genügend Raum und Platz zum Rasten.
Wir setzen unsere Wanderung auf der Nordroute fort und gelangen zum Kunstwerk „In die Luft gehen" vom Bülstedter Künstler Bernd Hanewinkel. Die Figur, die auf einem Sockel in 3 m Höhe steht und einen Schritt aufwärts macht, symbolisiert den Schritt ins Leere bzw. den Griff nach den Sternen. Im Jahre 2017 wurde hier zudem eine NORDPFADE-Relaxliege aufgestellt, die Jugendliche aus Rotenburg im Rahmen eines Projektes extra für diesen NORDPFAD erbaut haben. Hier kann man gern ein kurzes Nickerchen halten.
Wir queren nun achtsam die Straße und folgen dem Waldrandweg bis wir nach etwa 1,5 km eine Weggabelung erreichen. Direkt rechts gelegen, bietet ein imposanter kleiner „Schlangenbaum“ tolle Bildmotive. Links führt ein 350 m kurzer Abzweig direkt an die Wümme zum Industriedenkmal Hassendorfer Wehr.
Der NORDPFAD führt an Wochenendhäusern vorbei bis zur nächsten Weggabelung, wo ein Abzweig zum 3,6 km entfernten Bahnhof Sottrum möglich ist. Wir wandern weiter bis zur Wohnsiedlung Fährhof. Auch hier können wir wieder einen kurzen Abstecher zum Fluss unternehmen. An der Wümme-Schleuse lädt ein kleiner Holzsteg zum Füßekühlen ein. Wir folgen dem Hauptweg durch die Wohnsiedlung sowie durch Wald- und Grünland, überqueren vorsichtig die vielbefahrene K 205 und erreichen den Großen Fährhof. Die kleine Ansiedlung mit Gestüt und Gasthaus liegt malerisch inmitten eines Mischwaldes und zwischen zwei Teichen. Ein schöner Ort für eine Rast und zum „Entspannen“. Ob das Gasthaus geöffnet hat, entnehmen Sie bitte deren Internetseite.
Wir folgen der Markierung und wandern auf sandigen Wegen zwischen Wiesen und dem Naturschutzgebiet Fährhof weiter, wobei sich die Landschaft vor uns immer weiter öffnet, ehe wir das angrenzende Naturschutzgebiet Voßberge, ein sehenswertes, ehemaliges Wanderdünengebiet am Talrand der Wümme, erreichen. An der nächsten Weggabelung nehmen wir den 900 m langen Abzweig, der uns zu dem zweigeteilten Dünenzug führt. Hier gibt es mitten im Binnenland „Düne pur“ und somit Sand, Sand und nochmals Sand. Das muss man einmal gesehen haben. Wer möchte, kann noch weiter bis zum 1 km entfernten Ort Everinghausen wandern, wo das Kunstwerk "Luftdurchlässig" vom Künstler Hans-Jürgen Freytag aus Klein Meckelsen steht.
Wir wandern zur Weggabelung zurück und verlassen nun für längere Zeit die waldreichen und hügeligen Abschnitte der Wümmeniederung. Vor uns liegen dafür nun die weiträumigen und unter Landschaftsschutz stehenden Wiesen beiderseits der Wümme, die fortan traumhafte, offene Wegabschnitte bieten und so die Südroute des NORDPFADES prägen. Von der hölzernen Brücke am Wümmebogen, die imposant aus der Landschaft herausragt, hat man eine tolle Fernsicht auf die abwechslungsreiche Wümmeniederung. Die neue Sohlgleite lässt Fische, wie die Meerforelle, ungehindert wandern und gibt dem Fluss Raum für einen Altarm.
Vorbei an einem originellen Holzwegweiser geht es durch die saftigen Wiesen, immer an der Wümme entlang. Dabei wird der Weg bis zur K 205 von NABU-Infostationen zur Artenvielfalt begleitet. Über den Fuß- und Radweg gelangen wir zur Ortsmitte von Hellwege. Der beschauliche Ort bietet gute Möglichkeiten zum Einkehren und Übernachten. Wir folgen der K 205 ein kurzes Stück, queren diese an einer Fußgängerampel und biegen in den Viehweg ab, der uns durch eine Siedlung mit ihren beeindruckenden Wohnhäusern führt. Auch von hier zweigt ein Abstecher zur Wümme-Schleuse ab. Über einen nachfolgenden 600 m langer Abzweig (ist auch ausgeschildert) erreicht man ein historisches Gebäudeensemble mit Backhaus, Speicher und Mühle, welches das dörfliche Handwerk der 1930er Jahre veranschaulicht, ein lohnenswerter Abstecher.
Wir folgen die Straße "Viehweg" bis ans Ende, wo sie links weiter verläuft. Hier queren wir erstmals den Ahauser Mühlengraben sowie einen weiteren Bach. Fortan wandern wir mitten durch die einzigartige Auenlandschaft. Naturfreunde finden direkt am Wümmeufer eine artenreiche Flora und Fauna. So ist z.B. der Fischotter in der Wümme beheimatet. Wir passieren das Flurstück Kreienhoop mit einem tollen alten Baumbestand, wandern am Industriedenkmal Hassendorfer Wehr vorbei, von wo man einen schönen Blick auf den Fluss und die Sohlgleite hat, bevor wir zum Ahauser Bach gelangen. Malerisch bahnt dich der Bach seinen Weg durch das Landschaftsschutzgebiet bei der Ahauser Mühle.
Der darauf folgende Wegabschnitt führt uns zwischen Waldrand und Wümmewiesen hindurch bis zur Trienenwiese. Auf der weiträumigen Wiese steht ein bequemes NORDPFADE-Sofa und man trifft auf eine bunt-gemischte Pilgertruppe. Angefertigt wurden die sechs Holzskulpturen von Ahauser Künstlerinnen im Rahmen einer Aktion des sog. Ahauser Herbst. Ein traumhafter Platz der zum Entspannen und bestens für witzige "Schnappschüsse" geeignet ist.
Wir setzen die Wanderung nach einer Rast fort, laufen noch ein Stück durch ein Wochenendhausgebiet, ehe uns der NORDPFAD durch die leichtwellige Wiesenlandschaft zu den in der Eiszeit entstandenen Westermoorer Dünen führt. Sie sind heute zum Teil bewaldet oder mit Heide bewachsen. Das ehemalige Westermoor, welches sich in einer Senke als Niedermoor gebildet hat, ist dagegen weitestgehend kultiviert. Es wird heute nur noch als Wiesen- und Ackerland genutzt. Wir verlassen den breiten Feldweg und biegen links nach dem Durchqueren eines Bahntunnels in einen Wiesenweg ein. Würden wir an dieser Wegkreuzung rechts lauf, kämen wir in das nur 1 km entfernte Unterstedt, wo es mehrere Übernachtungs- und Gastrobetriebe gibt.
Die Bahntrasse verläuft ein kurzes Stück links neben dem NORDPFAD. Am Ende gehen wir rechts auf eine naturbelassenen Weg und wandern damit erneut mitten durch die Wümmewiesen und vorbei an Kolken und Gräben. Unser Ziel ist das ehemalige Unterstedter Wehr, wo ein weiterer kleiner Holzsteg zum Verweilen einlädt. 2017 wurde hier die Wümme ein kleines Stück "umgelegt". Über die neue Sohlgleite können die Fische nun problemlos flussaufwärts wandern und werden nicht mehr vom ehemaligen Wehr daran gehindert.
Die letzte Etappe, die gleichzeitig zum NORDPFAD Rotenburger Wasserreich gehört, bringt uns über den Sternenweg in die Kreisstadt Rotenburg (Wümme) zurück. Der von Bäumen umsäumte Weg verläuft am Rande der Rotenburger Wohnsiedlung und bietet tolle Blicke auf die Wümmeniederung frei. Ein vom NABU errichteter Nistkastenlehrpfad begleitet den Wanderweg. Nach etwa 1,5 km erreichen wir die hölzerne Gothardbrücke und passieren noch einmal die Wümme. Hier sollte man einen Zwischenstopp am kleinen Sandstrand des Flusses einlegen, bevor der NORDPFAD ein letztes Mal durch die Wümmewiesen zum Ausgangspunkt, dem Spielplatz in der Ahe, führt.
Autorentipp
- Rotenburg (Wümme) mit Heimathaus, Stadtkirche, Stadtstreek, Erlebnisbad Ronolulu, Kulturpfad, Museen, Fußgängerzone, Gastronomie und Quartieren
- Stadtwald Ahe mit Spielplatz
- Wümmeniederung mit Auen, Brücken, Wehren und Sohlgleiten
- Kunstwerke "Lauf der Welt", "In die Luft gehen" und "Luftdurchlässig"
- Waldklassenzimmer
- Großer Fährhof mit Gasthof
- Naturschutzgebiet Voßberge mit Düne
- Hellwege mit Mühlenhof, Gastronomie und Quartieren
- Ahauser Bach
- Trienenwiese mit NORDPFADE-Sofa und "Pilger"
- Westermoorer Dünen
- Unterstedt mit Unterstedt Wehr, Gastronomie und Quartieren
Tourentipp für eine Mehrtagestour:
Dieser NORDPFAD ist mit 32 km der längste unter den NORDPFADEN und eignet sich damit bestens für eine Mehrtagestour. Wandern Sie z.B. an einem Tag die Nord- und am anderen Tag die Südroute. Zahlreiche nette Übernachtungsquartiere finden Sie in Rotenburg (Wümme), Waffensen, Sottrum, Hellwege und Unterstedt, weitere auch in Hassendorf, Everinghausen und Ahausen.
Nordroute (ca. 18 km, ca. 6 Std.): Die Nordroute führt vom Bahnhof in Rotenburg (Wümme) über den Großen Fährhof und das Naturschutzgebiet Vossberge bis nach Everinghausen.
Südroute ( ca. 19 km, ca. 6,5 Std.): Die Südroute führt von Everinghausen über das Naturschutzgebiet Vossberge und Hellwege zum Rotenburger Bahnhof.
Tourentipps für Tages- und Halbtagestouren:
Zwischen der Nord- und der Südroute des Nordpfades führen zahlreiche Brücken und Wehre über die Wümme. Diese Verbindungswege, auch als "Varianten" ausgeschildert, eignen sich besonders für Tages- und Halbtagestouren. Ebenfalls von den umliegenden Ortschaften und den Bahnhöfen Sottrum und Rotenburg (Wümme) führen Zuwege zum Nordpfad. In Kombination mit den Abkürzungen sind so zahlreiche Tourenvarianten möglich. Jeder kann sich seine individuelle Tour "zusammenstricken".
Nachfolgend ein paar "Abkürzungs-Vorschläge":
- Everinghausen - Everinghausen (ca. 13 km): Hellwege - Wümme-Schleuse - Großer Fährhof - NSG Vossberge
- Hellwege - Hellwege (ca. 9 km):
Kreienhoop - Hassendorfer Wehr - Fährhof - Wümme-Schleuse . Als
Startpunkte eignen sich auch Ahausen, Hassendorf und der Bahnhof
Sottrum.
- Sottrum Bhf - Sottrum Bhf (ca. 21 km): Großer Fährhof - NSG Vossberge - Hellwege - Kreienhoop - Hassendorfer Wehr
- Unterstedt - Unterstedt (ca. 15 km):
Unterstedter Wehr - Waldklassenzimmer - Hassendofer Wehr -
Trienenwiese. Alternativ kann man auch von Sottrum Bahnhof, Ahausen oder
Waffensen starten!
- Rotenburg Bhf - Rotenburg Bhf (ca. 20 km): Waldklassenzimmer - Hassendorfer Wehr - Trienenwiese - Gothardbrücke
- Rotenburg Bhf - Rotenburg Bhf (ca. 9 km): Ahe - Unterstedter Wehr - Gothardbrücke
Mögliche Abstecher:
- Rotenburg (Wümme): Die
beschauliche Kleinstadt mit historischen Gebäuden, einer Fußgängerzone,
Stadtkirche und musealen Einrichtungen lässt sich bestens über den
Kulturpfad Rotenburg erkunden. Das überregional bekannte Erlebnisbad
Ronolulu lädt nach der Wanderung zum Schwimmen und Saunieren ein.
- Waffensen: In der Nähe des Kunstwerkes "Lauf der Welt" führt ein 2,6 km Abzweig nach Waffensen. Entdecken lässt sich das idyllische Dorf, das mehrfach Bundessieger im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" war, über den Kulturpfad Waffensen.
- Everinghausen: Vom NSG Voßberge
führt ein reizvoller Weg zum 1 km entfernten Everinghausen. Dort steht
das Kunstwerk „Luftdurchlässig“, eine Holzskulptur, die besondere Ein-
und Durchblicke schaffen soll.
- Ahausen: Kurz vor dem Ahauser Bach führt ein Weg ins 3 km entfernten Ahausen. Das idyllische Dorf mit Gasthaus, Dorfkirche, Dorfladen und Bauernhäusern könnte man als „typisch norddeutsch“ bezeichnen. Auf dem Weg dorthin liegt, malerisch am Mühlenteich gelegen, die Ahauser Wassermühle samt Gutshof.
- Unterstedt: In der Nähe der Westermoorer Dünen führt ein 2,3 km langer Abzweig nach Unterstedt, der Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten bietet. Erkunden lässt er sich bestens über den Kulturpfad Unterstedt, der am Unterstedter Spieker, einem historischen Gebäudeensemble, beginnt.