NORDPFAD Hinzel
Leicht
Ein facettenreicher Staatsforst – zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis
Das unter Landschaftsschutz stehende Waldgebiet Hinzel ist eines der größten Wälder zwischen Elbe und Weser. Eine Wanderung durch den Hinzel ist "pures Walderleben", abseits der uns sonst umgebenden Geräuschkulisse und begleitet von dem Gefühl, einen geschichtsträchtigen Forst zu durchschreiten.
Details der Tour
Empfohlene Jahreszeit
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Wegmarkierung
Beschreibung
Geräusch gelegentlich vorbeifahrender Autos. Entspannt genießen wir nun die Ruhe des Waldes. Bald erreichen wir das ehemalige Forstgebäude Hinzel, wo ein kleiner Rastplatz für Wanderer eingerichtet wurde. Zeitweise sorgen Rinder für eine Offenhaltung der vorgelagerten Wiese.
Wir verlassen den breiten Forstweg und biegen links in den naturnahen Weg entlang der kleinen Lichtung ab. Am Ende führt der Weg wieder in den dichteren Wald hinein. Auf diesem Abschnitt begegnen uns immer wieder kleine Erdhügel beidseits des Weges. Teile des Weges sind auch gepflastert.
Werfen wir an dieser Stelle einen Blick zurück: Seit den 1930er Jahren befand sich im Hinzel ein sogenanntes "Marinesperrzeugamt", welches das größte Marinewaffenarsenal der deutschen Kriegsmarine mit Munitionsfabrik und Lagerstätte war. Aufgrund der abgeschirmten Waldlage wurde es bis zum Kriegsende von den Alliierten nicht entdeckt. Nach Ende des 2. Weltkrieges sprengten die Alliierten viele Bunker und Gebäude. Einige ließen sie stehen. Da die verfallenden Anlagen im Laufe der Zeit eine Gefahr für spielende Kinder aber auch für die Tierwelt darstellten, hat man diese nach und nach abgetragen und entsorgt. Einzelne Hügel und die Pflasterstraßen blieben als Zeitzeugen erhalten.
Wir folgen dem Weg durch den dichten Nadelwald und gelangen wieder auf den "Postweg", der nun am ehemaligen Sperrzeugamt, heute Sitz des Gefügelhofes Vollmer, entlang führt, bis zum Parkplatz Hindenburg-Eiche, dem Startpunkt 2 dieses Wanderweges. Hier können wir bei der unter Denkmal stehenden Eiche eine Pause einlegen, bevor der NORDPFAD uns wieder in den dichteren Wald führt.
Vorbei an einer Lichtung, wo eine Bank zur Rast einlädt, gelangen wir zum Heinschenwalder Weg. Von dort führt uns die NORDPFADE-Markierung in einem Zickzack-Kurs immer tiefer durch den Wald. Dichtere und aufgelockerte Nadelholzbestände wechseln sich während unserer Wanderung ab. Mit etwas Glück kann man auf der Wanderung auch verschiedene Wildtiere beobachten. Und wer genau hinhört, kann dem Gesang zahlreicher Singvögel oder dem Klopfen der Spechte lauschen. Ganz gezielt werden Baumreste, sog. "Totholz", stehen gelassen, um Spechten, Fledermäusen, höhlenbrütenden Vögeln und verschiedenen Insekten Nahrung und Brutstätten zu sichern. Viele der Totholzbewohner, Insekten wie auch Vögel, haben Borkenkäfer ganz oben auf ihrem Speisezettel stehen. Sprich: Je mehr diese Borkenkäfer, die durch ihren Fraß besonders die Fichten zum Absterben bringen, vertilgt werden, desto geringer wird die Gefahr eines Befalls am wertvollen Nutzholz.
Wenngleich im Wald das Nadelholz der Fichte deutlich überwiegt, stehen am am Waldrand Hinzel vermehrt mächtige und tief beastete Buchen. Heute ist es besonders in ausgeprägten Nadelwäldern das erklärte Ziel der Niedersächsischen Forstämter, den Laubholzanteil zu erhöhen. Gerade im Frühjahr sind die Forstwirte unterwegs, um diesbezügliche Pflanzarbeiten vorzunehmen. Kurz bevor wir den Wald verlassen, befindet sich an einem spannenden "Kletterbaum" ein kleiner Rastplatz mit Tisch und Bank.
Wir folgen dem Waldrandweg bis wir die weite Landschaft des Trümmenmoores erblicken. Nun führt der NORDPFAD durch Felder und Wiesen und am Bewuchs der Baumschule Sylvester vorbei bis zum Alten Kirchweg. Dieser wurde einst von den Einwohnern der Ortschaft Ebersdorf als Verbindungsweg genutzt, um zur Oereler Kirche zu gelangen. Von hier aus tauchen wir wieder in den dichten Wald ein, bis wir schließlich zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz am Wasserwerk, gelangen.
Autorentipp
- Abwechslungsreicher Landeswald Hinzel mit spannender Geschichte
- Hindenburg-Eiche auf gleichnamigen Parkplatz
- traumhafter Weitblick über das Trümmenmoor
- Baumschule Sylvester
- Gastronomie und Quartiere in Hipstedt
Vernetzung mit anderen NORDPFADEN:
Ein Zuweg (4,5 km) führt vom Parkplatz Hindenburg-Eiche zum Startpunkt 2 des NORDPFADES Hölzerbruch-Malse.