Naturparkweg Leine-Werra - Etappe 3: Von Großbartloff bis Lengenfeld unterm Stein
Schwer
Die dritte Etappe des Naturparkweg Leine-Werra führt von Großbartloff nach Lengenfeld unterm Stein. Orte wie der bekannte Wallfahrtsort Hülfensberg oder der Kolonnenweg an der ehemaligen innerdeutschen Grenze erzählen dabei von der bewegten Geschichte der Region.
Details der Tour
Empfohlene Jahreszeit
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Wegebeschaffenheit
Beschreibung
Die dritte Etappe des Naturparkweg Leine-Werra beginnt am Großbartloffer Wasserfall. Von hier läuft man nur etwa einen Kilometer in die Dorfmitte, wo man sich mit Lebensmitteln versorgen kann. Dann führt der Weg auf gut begehbaren Feld- und Waldwegen über den Schimberg (457m) und den Heuberg (430m). Hier lohnt sich der kurze Abstecher zur Heuberghütte, von der aus man eine tolle Aussicht auf Ershausen und das südliche Eichsfeld hat.
Nun biegt der Weg nach Süden ab und quert beim Abstieg das beschauliche Dörfchen Wilbich. Kurz darauf folgt das am Flüsschen Frieda gelegene Geismar, in dem es mehrere Einkaufsmöglichkeiten gibt. Bekannt ist der Ort für seine Nähe zum Wallfahrtsort Hülfensberg (448m). Auf diesen führt auch der Naturparkweg und folgt dabei dem Stationsweg, entlang dessen steinerne Bildstöcke an die Kreuzigung Christi erinnern.
Bereits in vorchristlicher Zeit war der Berg ein Heiligtum. Historiker vermuten hier eine germanische Kultstätte, vielleicht sogar eine Wallburg. Archäologische Beweise dafür fehlen aber. Bis ins Mittelalter trug er noch den Namen "Stuffenberg" (Staufenberg), erst im 19. Jh. wurde daraus der heutige Name "Hülfensberg". Auf seiner Spitze befindet sich die Wallfahrtskirche St. Salvator und ein bewohntes Franziskanerkloster.
Folgt man dem Naturparkweg bergab durch Bebendorf hindurch, gelangt man an die Thüringisch-Hessische Grenze. Die zu DDR-Zeiten auch innerdeutsche Grenze ist heute in Thüringen als Nationales Naturmonument "Grünes Band" geschützt. Durch die damalige Sperrzone konnte sich entlang des gesamten Verlaufs in Deutschland ein Verbund wertvoller Lebensräume für bedrohte Arten entwickeln. Ziel der Unterschutzstellung ist aber auch das Bewahren der Geschichte und die Erinnerungskultur. Betreut wird das "Grüne Band" von der Stiftung Naturschutz Thüringen.
Nach Überquerung der Straße an der Kapelle der Einheit folgt der Weg eine Weile dem ehemaligen Kolonnenweg, auf dem früher die Grenztruppen patroullierten. Eine Informationstafel erinnert unterwegs an das ehemalige Gut Keudelstein, welches wie viele andere Gebäude innerhalb des Grenzstreifens geschliffen und die Bewohner zwangsweise umgesiedelt wurden.
Das Etappenziel ist der Draisinenbahnhof in Lengenfeld. Ihn erreicht man, in dem man gleich am Ortseingang nach links in die Bahnhofstraße abbiegt. Neben mehreren Informationstafeln erwartet die Wanderer auch die Gaststätte "Güterschuppen".
Autorentipp
Lutter-Wasserfall Großbartloff - ca. 10 m hoher Wasserfall mit vorgelagerten Kalkbänken
Franziskanerkloster Hülfensberg - Wallfahrtsstätte mit bewohntem Kloster, in dem man sich auch eine einwöchige Auszeit vom Alltag nehmen kann
Kapelle der Einheit - 1993 eingeweihte Gedenk- und Erinnerungsstätte an die innerdeutsche Teilung
Erlebnis Draisine – mit der Fahrrad-Draisine auf der ehemaligen Kanonenbahntrasse unterwegs
Freibad Lengenfeld - erfrischende Abkühlung für Wanderer
Ausrüstung
- Festes Schuhwerk
- wetterpassende Bekleidung
- ausreichend Getränke und Verpflegung
- Erste-Hilfe-Set
Sicherheitshinweise
Durch die Trockenheit der letzten Jahre sind viele Bäume geschädigt und bruchgefährdet. Seien Sie deshalb beim Aufenthalt im Wald umsichtig, insbesondere bei stärkerem Wind. Halten Sie sich nicht unter abgestorbenen Baumkronen auf. Vor allem Rotbuchen neigen zu spontanen Astabbrüchen. Das Betreten des Waldes erfolgt grundsätzlich auf eigene Gefahr.