Habichtswaldsteig Extratour H8 – Im Tal der zwei Burgen
Mittel
Es sind die legendäre Weidelsburg und Reste der gräflichen Naumburg, die die Tour durch das Tal der Elbe verbindet und sie als Schleife des Habichtswaldsteiges zur Extratour werden lassen. Herzstück historischer Rückblicke ist die Weidelsburg, deren gut erhaltene Ruinengemäuer uns viel zu erzählen haben. Die grandiose Aussicht in die geschichtsträchtige Landschaft offenbart die frühere strategische Bedeutung der Festung. Knorrige Streuobstwiesen am Burgberghang und junge Obstwiesen im Elbetal locken mit ihrer Sortenvielfalt.
Die Fachwerkkulisse von Naumburg erzählt lebendig aus vergangenen Zeiten und beeindruckt mit fantasievollen Schnitzereien. Der Habichtswaldsteig führt den malerischen Ort hinauf, durch alte Gärten und einen Zauberwald bis zu dem Ort am Rande des Burghains, wo ehemals die Burg den Eroberern trotzte. Auf ihrer Tour im Tal der zwei Burgen erleben die Wanderer sich jung oder alt, klein oder groß und immer wieder neugierig auf Entdeckungen.
Details der Tour
Empfohlene Jahreszeit
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Besonderheiten der Tour
Aussichtsreich / Kulturelle Highlights
Beschreibung
Die Extratour „Im Tal der zwei Burgen“ verbindet die Naumburg, das Bodendenkmal Naumburg am Burgberg Richtung Netzte, mit der Weidelsburg über eine abwechslungsreiche Strecke. Die Extratour hat die markante Besonderheit, dass sie aus allen Richtungen immer wieder die Weidelsburg in den Blick bringt und somit den Weg thematisch begleitet. Nur ein Viertel des Weges verläuft im geschlossenen Wald. Ansonsten wechseln sich schöne Wege am Waldrand mit offenen Feldern ab und der Wanderer taucht immer wieder durch sanftes auf und ab in neue Blickperspektiven ein.
Beginnend am Wanderparkplatz Burghain Burghain führt der Weg hinunter ins Taubenloch und von dort geht es weiter zum vorderen Kronberg. Es erschließen sich weite Blicke in die Landschaft, im Vordergrund Naumburg, im Hintergrund die Balhorner Hochebene sowie der Essigberg bei Kassel. Über einen Waldpfad erreichen wir den nördlichen Waldrand mit weitem Blick zur Weidelsburg. Wiesenwege geleiten zur Wassertretstelle im Brederich, wo man sich erstmal ein wenig erfrischen kann.
Ein hübsches Tal führt zum Haus St. Martin/Haus Wintersgrund und man verlässt wieder über einen kleinen Talrücken mit weiten Blicken ins benachbarte Tal. Nachdem ein kleiner Waldriegel passiert wurde führt der Weg am Waldrand entlang ins Rehmbachtal. Hier ermöglicht eine idyllische Bachüberquerung mit Genuss der heckenartig strukturierten Landschaft das Erreichen des Café Hasenacker. Dieses beliebte Ausflugslokal kann für eine erste Pause genutzt werden. Doch steht ein anspruchsvoller Aufstieg noch bevor. Durch eine vogelreiche und strukturierte Feldflur wird der Wolfhager Stadtwald erreicht. Der nun folgende Weg ist vor Ort als Panoramaweg bekannt und bietet nach einem kurzen heftigen Anstieg fantastische Ausblicke auf Weidelsburg, Naumburg bis zum hohen Dörnberg.
Nach ca. 3 km erreichen wir einen Punkt, an dem wir uns für einen kurzen Zeitraum von der Landschaftsidylle verabschieden müssen, um im geschützten Wald auf einem historischen Fernweg den Fuß des Weidelsberges zu erreichen. Der Hauptbestand der hiesigen Wälder sind Buchen, die die Wege durch das wechselnde Farbenspiel der Blätter verzaubern. Zartgrün im Frühling, dunkelgrün und Schattenspendend im Sommer sowie rostbraun im Herbst. Unbelaubt lassen Buchenwälder im Winter die wärmende Sonne durch, so dass sie ganzjährig immer wieder neu entdeckt werden können.
Der Aufstieg zur Weidelsburg auf einem mächtigen Basaltkegel wird von Nordosten erfolgen. Hier kann man sich vor dem Aufstieg noch einmal an der Grillhütte „Im Katzenloch“ aus eigenem Proviant (da nicht bewirtschaftet) stärken, um dann den Weidelsberg auf einem serpentinenartigen Pfad zu erklimmen. Belohnt wird man von einer schmucken, frisch renovierten Burgruine (größte Burgruine in Nordhessen) sowie ab 2011 wieder von einem außergewöhnlichen Rundumblick ins Nordhessische Bergland, die so genannte Basaltkuppenlandschaft. Ein Abstecher zum Naumburger Tor und der Naumburger Bank im Süden gibt einen zauberhaften Blick frei.
Der Abstieg erfolgt zurück durch die Burg auf einem bequemen Weg um den Berg Richtung Osten, durch den Wiesenhang mit Blick auf Obstallee und Mühlenholz in der Ferne, eine Landstraße querend hinunter ins Elbetal. Die Elbe, die hinter dem Weidelsberg entspringt und kurz vor Fritzlar in die Eder mündet, hat in einem Grabenbruch über die Jahrtausende ein liebliches Bachtal geformt, das weitestgehend noch natürlich verläuft und damit reizvoll mäandriert. Zahlreiche Mühlen haben in der Vergangenheit die Wasserkraft genutzt. Wehre stauten das Wasser an, um die Wiesen zu fluten.
Der Weg führt gemächlich und beschaulich der Elbe folgend wieder zurück nach Naumburg. Im Mühlenholz beeindruckt das Naturdenkmal Bildstein, ein besonders anschaulicher Sandfelsen. Wir verlassen das Mühlenholz und wählen einen Weg vorbei an jungen Obstbäumen und Schafen, um zum Weidelshof zu gelangen, der privat bewirtschaftet wird und deren Hausgäste den Habichtswaldsteig in ihre Erlebnisfläche integriert haben. Zügig verlassen wir das Elbetal, überqueren eine Landstraße und gelangen über die einzige längere asphaltierte Strecke zur Weingartenkapelle, reizvoll in einem Kiefernwäldchen liegt.
Es eröffnet sich ein wunderschöner Blick auf Naumburg, der uns, bis wir in die bebaute Siedlung eindringen, verfolgt. Zurück in Naumburg schlendern wir am hiesigen Supermarkt vorbei über eine schöne Holzbrücke weiter Richtung Stadt, überqueren die Kreisstraße und gelangen über den Mühlenweg auf die Ostseite der Stadt, an der die Stadtmauer und die Bebauung der historischen Altstadt Naumburgs gut sichtbar wird.
Über einen kleinen Pfad gelangen wir zur Burgstraße, die über den schön renovierten Marktplatz und die Stadtpfarrkirche mit ehemaliger Rentei, evangelischer Schule, ehemaliges Rathaus und ehemaliges Gefängnis aus der Stadt hinaus führt.
Man sollte diese Gelegenheit nutzen und in einer der örtlichen Gaststätten eine Erholungspause einlegen. Am ehemaligen Gefängnis biegen wir rechts ab, um über einen historischen Pfad auf den Burgberg zu gelangen. Hier erschließt sich ein besonderes Panorama mit Blick auf Naumburg und Weidelsburg. Auf dem sich anschließenden Bergrücken stand einst eine stolze Burg, doch wurde sie von den Braunschweigern geschleift und ihre Steine beim Häuserbau in Naumburg genutzt. So können heute nur Tafeln das Bodendenkmal und seine Geschichte zeigen. Über den ehemaligen Wall und den Vorplatz der Sommerhalle im Burghain gelangen wir wieder zum Ausgangspunkt zurück.