Als „Qualitätsregion“ und „nachhaltigste Tourismusdestination Deutschlands“ punktet die Landschaft im Südosten des Saarlands mit großer Vielfalt auf kleinem Raum.
„Wir haben einen langen Weg der Qualitätsoffensive hinter uns und gehören jetzt auch offiziell zur Königsklasse des Wanderns.“
Von Blieskastel bis zur Kirkeler Burg sind es gerade mal zehn Kilometer – aber was für welche. Viel Abwechslung, Wald, felsige Abschnitte, viel Geschichtsträchtiges. Los geht’s auf dem Paradeplatz, auf dem einst die Gräfin Marianne von der Leyen ihre Garde aufmarschieren ließ – stolze 16 Mann waren das. Im Jahr 1756 hatte die gräfliche Familie ihre Residenz von Koblenz ins dörfliche Blieskastel verlegt und sorgte dafür, dass sich der neue Standort zu einem barocken Kleinod entwickelte.
203 Stufen sind es von der Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen hinauf zum Kloster. Schmale Pfade leiten auf einen Höhenrücken. Da hinten steht er: der markante Gollenstein. Ein fast sieben Meter hoher Sandsteinkoloss, geschätzte 5000 Jahre alt. Wie kam er da hin? Und warum? Eine keltische Kultstätte? Die Witterung und auch der Zweite Weltkrieg hinterließen unübersehbar Spuren. Im Herbst 1939 wurde der Gollenstein umgelegt, er sollte kein „Richtpunkt für die französische Artillerie“ sein. Zwölf Jahre später wurde der Koloss wieder aufgerichtet. Als eines der ältesten Kulturdenkmäler Deutschlands ist der mysteriöse Gollenstein sicherlich ein Highlight auf dem Bliessteig.
108 Kilometer Bliessteig
Der Start im französischen Sarreguemines (Saargemünd), das Ziel in Bexbach im Norden. Anfangs gibt der Fluss Blies den Weg vor. Lichte Auenwälder, wilde Natur. Später geht es durch eine parkähnliche, sanft wellige Hügellandschaft mit Streuobstwiesen. Und im nördlichen Teil (Etappe 4 bis 9) warten Weiher, tiefgrüne Wälder und abseits größerer Zentren historische Relikte wie die Kirkeler Burg, die Klosterruine Wörschweiler, die Vauban-Festung auf dem Homburger Schlossberg.
Letztes Jahr wurde der Bliessteig als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ und als „Leading Quality Trail – Best of Europe“ zertifiziert.
Einzigartiger Naturraum
Streuobstwiesen, Feucht- und Trockenwiesen, Weide- und Ackerflächen, Gehölzstreifen an den Hängen, Wald, schmucke Dörfer – der Bliesgau ist eine unverwechselbare Kulturlandschaft und zum
größten Teil seit 2009 als UNESCO-Biosphärenreservat unter Schutz gestellt – als eine von nur 16 Regionen in Deutschland. Sie sind Modellregionen für eine nachhaltige Entwicklung. Sie bewahren schützenswerte Natur, aber anders als in Nationalparks soll neben dem Naturschutz und dem Erhalt der biologischen Vielfalt auch nachhaltiges Wirtschaften möglich sein. Und die Menschen vor Ort sollen möglichst eng einbezogen werden.
Im Bliesgau gelingt es bestens, Natur, Kultur und Kulinarik zu verbinden. Dabei hilft sicherlich die geografische und mentale Nähe zu Frankreich, aber auch der Stolz regionaler Bauern, Landmetzger, Käser & Co., die großen Wert auf Qualität legen. Schließlich lebt man hier nach dem inoffziellen Motto: „Hauptsach gudd gess!“
Noch eine Auszeichnung
Vor zwei Jahren konnte sich die Biosphäre Bliesgau unter 44 Bewerbern im Rahmen eines Bundeswettbewerbs in Berlin als „nachhaltigste Tourismusdestination Deutschlands“ durchsetzen. In der Würdigung hieß es: „Überzeugt hat die Destination vor allem durch das ehrliche, überzeugende und ansteckende Engagement der Akteure vor Ort. Eine Vielzahl an Tourismusanbietern, lokalen Produzenten und touristischen Organisationen zieht gemeinsam an einem Strang, durch konsequente Netzwerkarbeit werden Synergien erzeugt und ein Wir-Gefühl geschaffen. Der gemeinsame Nenner von Qualität und Nachhaltigkeit erzeugt hochwertige und emotional aufgeladene Produkte & Angebote wie beispielsweise die Mobilitätsangebote Biosphärenbus 501 oder die ›Biosphären-Safari‹.“
Nachhaltigkeit
In der Broschüre „Urlaubs- und Freizeitangebote 2025“ bietet die Saarpfalz-Touristik unter anderem: „Die schmackhafte Landschaft“ – da werden Teilnehmer von Natur- und Landschaftsführern auf kulinarische Wanderungen oder zu Schlemmerstationen („Die Bliesgau-Genusstour“ begleitet: Man kann den Bliesgau „entschleunigt und nachhaltig entdecken“ (Alpakatouren, Esel-Jahreszeitenwanderungen), im „Bliesgau Survival Camp“ das „Abenteuer Wildnis“ erleben oder genussvoll auf den Spuren der Kelten und Römer wandern.
Wer auf dem Bliessteig mehr als zwei Nächte bei einem teilnehmenden Gastgeber im Saarland übernachtet, bekommt kostenlos die SAARLAND CARD. Die Karte inkludiert den Eintritt für über 100 Attraktionen und ermöglicht die kostenlose Nutzung von Bus und Bahn im gesamten Saarland – auch auf der Biosphärenbuslinie 501, die täglich im Stundentakt zwischen Homburg und Kleinblittersdorf pendelt. Wer nachweist, dass er klimafreundlich ins Biosphärenreservat gereist ist, kann von der Aktion „Säckchen füll dich“ profitieren. Teilnehmende Betriebe schenken ihren Gästen regionale Köstlichkeiten.
Kontakt
Saarpfalz-Touristik
Paradeplatz 4
66440 Blieskastel
Tel. 49 (0) 6841 104-71 74
touristik@saarpfalz-kreis.de
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