Unterwegs auf dem »Frankenweg« – das ist ein unterhaltsames Auf und Ab. Manchmal anspruchsvoll, wenn es mal wieder hinaufgeht. Aber oben angekommen, kassiert der Wanderer gleich den Lohn für alle Mühen.  
Das kann auf dem Fels des Glatzensteins sein. Oder oben an der Barockfestung Rothenberg. Das ist jedes Mal ein – im wahrsten Sinne des Wortes – erhebendes Gefühl. Großartige Rundblicke über eine Landschaft, die nie langweilig wird. Mit einem weiten, manchmal wilden Himmel und einem großartigen Horizont in allen Himmelsrichtungen. 

DAS NÜRNBERGER LAND, östlich an die Stadt Nürnberg angrenzend, ist mit seinen ausgedehnten Wäldern, bizarren Felslandschaften und Flussauen ein abwechslungsreiches Wandergebiet für alle Naturliebhaber. Die märchenhafte Karstlandschaft der nördlichen Frankenalb mit ihren hoch aufragenden Felsen, Höhlen und Schluchten sowie Wäldern, Tälern und Flüssen bildet eine traumhafte Wanderkulisse mit herrlichen Aussichten. Und ein wenig Menschheitsgeschichte bekommt man unterwegs gleich mitgeliefert.  

Rothenberg zum Beispiel ist Europas größte Barockfestung mit über 22 Meter hohen Wällen und Bastionen, oberhalb von Schnaittach gelegen. Unterirdisch und begehbar sind die Kasematten, wuchtig und überwältigend die gigantische Architektur der Gesamtanlage. 
Nach der Zerstörung der alten Burg aus dem 13. Jahrhundert ließ Kurfürst Karl Albrecht ab 1729 die letzte große »bastionäre« Festung in Europa nach französischem Vorbild errichten. Wer sich ihr zu Fuß nähert, wird sich bewusst, wie groß die Erbauer gedacht haben. Eine fünfeckige Hauptburg thront da über Schnaittach; riesig die innere Zwingeranlage mit fünf runden Batterietürmen, riesig ist alles: die Haupt- und die Vorburg, durch einen breiten Graben getrennt. 

WANDERN IM NÜRNBERGER LAND: eine unendliche Geschichte. Über 2000 Kilometer markierte Wege, darunter vier Qualitätswege. Einer davon, der das Nürnberger Land von Nord nach Süd durchquert und alle Naturräume des Nürnberger Lands vereint, ist eben der »Frankenweg – vom Rennsteig zur Schwäbischen Alb«. 

Die als »Qualitätsweg Wanderbares Deutschland« ausgezeichnete Route führt auf rund 520 Kilometern von Untereichenstein im Norden Frankens nach Harburg. Dazwischen liegen unvergessliche Wandereindrücke in sechs fränkischen Urlaubslandschaften – unter ihnen das Nürnberger Land. Der Weg führt auf wildromantischen Pfaden durch Flusstäler und lauschige Wälder, vorbei an einer regionalen Besonderheit, den Hutangern. Das sind historisch gewachsene Weideflächen. Zu ihnen gehören Eichen- und Obstanger genauso wie steile Hutungen – also Weideland in Hanglage, das nie gedüngt wurde. Im Albvorland präsentiert das Nürnberger Land eine weitere besondere Landschaft: die mit Heidekraut und Kiefernwäldern bewachsenen Sanddünen. Hier macht Wandern Lust auf mehr.  
Mit »mehr« ist »Essen und Trinken« gemeint. Ist ja kein Problem in Franken, wo die Menschen einen gesunden praktischen Umgang mit dem Thema pflegen. Wie heißt es in Nürnberg und dem Rest der Region so schön:

ZEIT EINZUKEHREN, Zeit für »Heimat aufm Teller«. Saibling statt Sushi, Braten statt Burger, Klöß’ statt Croque – das ist die Philosophie von »Heimat aufm Teller«, einem kulinarischen Bündnis im Nürnberger Land. Gastwirte und Landwirte, Direktvermarkter, Teichwirte, Hühnerhalter, Gänsezüchter, Schafhirten, Ziegenhalter, Metzger, Käseproduzenten, Kräutersammler, Brotbäcker, Nudelmacher, Gemüsebauern, Spargelstecher, Safthersteller, Streuobstwiesenbesitzer, Imker, Marmeladenerfinder, Kartoffelbauern und Destillierer – sie alle sorgen dafür, dass Wanderer die Region nicht nur zu Fuß, sondern auch kulinarisch entdecken.