Bliesgau entdecken

Der neue Bliessteig führt durch einen einzigartigen Naturraum im Südosten des Saarlands. Mehr Idylle geht kaum. Grün ringsum. Blauer Himmel. Gelbe Felder, blühende Wiesen. Das Plätschern der Blies inmitten einer idyllischen, parkartigen Landschaft. Herrlich! 

Rot- und Schwarzmilane kreisen am Himmel, Wechselkröte oder Kammmolch gehen in Deckung. Hier und dort sieht man die (Nage-)spuren der Biber in lichten Auenwäldchen am Fluss. Der Bliessteig ist oft mehr Pfad, denn Weg. Schlängelt sich schön nah am Wasser entlang. Über 108 Kilometer führt der neue Fernwanderweg in neun Etappen zum größten Teil durch die Biosphäre Bliesgau im Südosten des Saarlands: vom französischen Sarreguemines im Süden, an der Mündung des Flusses in die Saar, bis Bexbach im eher städtisch geprägten Norden. Wanderer bewegen sich hier in einer sanft welligen Hügellandschaft abseits größerer Zentren. Streuobstwiesen, Feucht- und Trockenwiesen, Weide- und Ackerflächen, Gehölzstreifen an den Hängen und Wald auf den Höhenrücken charakterisieren die unverwechselbare Kulturlandschaft beidseits der deutsch-französischen Grenze. Viel zu sehen ist von dieser nichts. Auch der Wanderweg wechselt immer mal wieder das Land, ohne das man es wirklich bemerkt. 

Das Biosphärenreservat Bliesgau im Frühjahr verführerisch schön und ein wunderbares, stilles Blütenmeer
Julia Roos, Touristinfo Stadt St. Ingbert

Geschichte zum Anfassen

Die Römer waren ab etwa 40 n. Chr. im Bliesgau. Zwischen Bliesbruck und Reinheim stehen noch die Grundmauern eines gallorömischen Landguts mit palastartigen Ausmaßen, mit Therme und antiker Fußbodenheizung, Bäckerei, Taverne und Markthalle. Daneben erhebt sich das Hügelgrab einer unbekannten, reich ausgestatteten keltischen Fürstin. Noch weit länger ragt der fast sieben Meter hohe Gollenstein in den Himmel. Der größte Menhir Mitteleuropas steht seit rund 5000 Jahren auf einem Hügel über Blieskastel – als wäre die kleine Stadt an der Blies nicht sehenswert genug. Barocke Pracht wohin man auch schaut. Das Mittelalter wird in den Ruinen der Burg Kirkel lebendig – spätestens im Sommer, wenn die alten Mauern beim Mittelaltermarkt Leben eingehaucht bekommen. Das sakrale Erbe der Region bilden stille Orte wie die Klosterruine Wörschweiler oder die Benediktinerabtei Gräfinthal im Mandelbachtal. 

„Hallo! Entdeckt mit mir auf den acht Lauschtouren spannende Geschichten rund um Römer, Ritter, Riesen und noch viel mehr“
Bliesbert, Maskottchen der Saarpfalz Touristik

UNESCO-Biosphärenreservat Bliesgau

Die vielfältige Schönheit der alten Kulturlandschaft, die intensive Einbindung der Bevölkerung bei der nachhaltigen Gestaltung der Region und die besondere Wechselbeziehung zwischen Stadt und Land machen die „Modellregion“ Bliesgau aus. Denn, anders als in Nationalparks, soll in Biosphären für beides ausreichend Raum bleiben – für Naturschutz und den Erhalt der biologischen Vielfalt, als auch für nachhaltiges Wirtschaften. Stets unter möglichst enger Einbeziehung der Menschen der Region, denen man immer wieder am Rand des Weges begegnet: etwa Ölmüller Hans Pick, der aus Senfkörnern, Raps, Mariendisteln oder den Samen des Leindotters köstliches Speiseöl gewinnt. Ralf Meisel aus Wörschweiler veredelt fein gemasertes Holz zu formschönen, zeitlosen Mönchstatuen. Marco Hillinger führt Besucher als Schlossgardist in voller Montur durch Blieskastel. Tourismusberaterin und Künstlerin Dorothée Pirrung betreibt in St. Ingbert das Gästehaus „denk.mal 19“, in dem einst Kohlen-Paul wohnte und das heute unter Verwendung von regionalen Baustoffen (Sandstein, Kalkstein, Holz) liebevoll in beruhigend schlichtem Design saniert ist. Im März und April und dann noch mal im Herbst ist Lukas Boßlet mit einem Rucksack voller Nägel und Schilder auf dem Weg unterwegs. Rund 2000 Zeichen hat er auf „seinen Kilometern“ als einer der zahlreichen Wegepaten angebracht. Verlaufen ist so auf den 108 Kilometern eigentlich unmöglich, wenn nicht jemand eines der Wegzeichen als Souvenir abmontiert hat. Deshalb bitte nicht nachmachen! 

Umweltfreundliches Wandern mit Bus und Bahn

Wer auf dem Bliessteig unterwegs ist, spart sich schweres Gepäck und bares Geld, wenn er mehr als zwei Nächte bei einem teilnehmenden Gastgeber im Saarland übernachtet und so auch die SAARLAND CARD digital oder als Karte kostenlos erhält. Die Karte beinhaltet den Eintritt für über 100 Attraktionen und ermöglicht die kostenlose Nutzung von Bus und Bahn im gesamten Saarland – auch auf der Biosphärenbuslinie 501 , die täglich im Stundentakt zwischen Homburg und Kleinblittersdorf pendelt. Wer nachweist, dass er umweltfreundlich ins Biosphärenreservat gereist ist, bekommt im Rahmen der „Säckchen füll dich“-Aktion in teilnehmenden Betrieben ein kleines Geschenk.

  • Kontakt

    Saarpfalz-Touristik 
    Paradeplatz 4 
    66440 Blieskastel  
    Tel. 0 68 41/1 04-71 74 
    touristik@saarpfalz-kreis.de 
    www.saarpfalz-touristik.de

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