Um sich einen Überblick über das etwa 20 mal 30 Kilometer große Calenberger Land südwestlich von Hannover zu verschaffen, gibt es drei ideale Standorte: Vom Kloster Wülfinghausen vom Haldenkegel des Besucherbergwerks Barsinghausen und vom 40 Meter hohen Schlossturm der Marienburg bieten sich beste Blicke über die leichten Hügel, weiten Felder, Wiesen und Wälder. Es ist diese abwechslungsreiche Natur, die Wanderer und Radfahrer in die grüne Gegend zwischen der Leine im Osten, dem Deister im Süden und dem Mittellandkanal im Norden lockt. Ihr Urlaub vom Alltag wird zudem klimaneutral und nachhaltig, denn Sie fahren bequem mit dem Zug nach Hannover und von dort in kurzer Zeit per S-Bahn an Ihren Lieblingsstartpunkt – und vom (Wander-)Ziel zurück.
Routen mit den Gästeführerinnen
Noch besser als auf eigene Faust lassen sich die Sehenswürdigkeiten des Calenberger Landes in Begleitung einer ortskundigen Gästeführerin entdecken. Unter dem Motto "Calenberger Landsommer" gibt es zahlreiche geführte Touren zu unterschiedlichsten Themen. So lassen sich versteckt liegende Perlen des geschichtsträchtigen Landstrichs westlich von Hannover entdecken.
Frisches Obst direkt vom Hof
Gesegnet mit fruchtbaren Lössböden sind im Calenberger Land heute noch viele Landwirtschaftsbetriebe zu finden, was den Vorteil hat, mit dem Rad von Hof zu Hof fahren zu können. Die Hofladenroute führt zwischen Wennigsen und Springe zu 16 landwirtschaftlichen Betrieben mit Obst, Gemüse, Eiern, Fisch und Fleisch. Einkaufen und picknicken – wie entspannt! Die Wege der Fahrradregion Hannover sind bestens ausgeschildert. Vorbildlich ist auch die Anbindung durch die S-Bahn von Hannover aus. Das hält jede Tourplanung flexibel.
Ideal – von Kloster zu Kloster
Herrliche Orte wie Barsinghausen, Gehrden und Pattensen oder Ronnenberg, Springe und Wennigsen säumen den Weg. Dazu kommen die einmaligen Klöster, oft mit Klosterladen. Das Interessante: Diese heute noch aktiven Klöster aus dem 13. Jahrhundert überstanden die Reformation und wurden zu evangelischen Damenstiften. Schon allein der Blick vom Weg westlich des Klosters Wülfinghausen in die Weite des Calenberger Landes ist einmalig schön. Das Kloster Wennigsen hält Hotelzimmer bereit. Wie wär’s mit einer Radtour von Kloster zu Kloster? Cafés liegen nahe.
Von Wisent bis Wasserbüffel: Von Wisent bis Wasserbüffel: Naturwelten für Erwachsene und Kinder
Die Gemeinde Wennigsen liegt übrigens am Deisterkreisel. Das klingt nach Kinderspielzeug, ist aber eine etwa 80 Kilometer lange Radrundroute um den Höhenzug, die man je nach Lust und Laune, kindertauglich abkürzen kann. Für Groß und Klein ist dabei auch das Wisentgehege Springe zu erleben. Es ist mehr als nur ein Ort für das größte Säugetier Europas. Dort sind auf 90 Hektar etwa 100 Tierarten anzutreffen – außer Wasserbüffel. Die aber sind in Ronnenberg-Vörie an der Ihme zu Hause. Bei der Renaturierung sowie beim Hochwasser- und Artenschutz sind sie aktiv. Wie das genau funktioniert, erklären die Naturfreunde des NABU auf Führungen. Nahe Ronnenberg ruht der etwa 3,5 Kilometer lange Benther Berg. Kunstpfad, Naturlernpfad, Hügelgräber und Mountainbikestrecken warten schon.
Vom Haldenkegel und der Feste Calenberg
Doch wo bleibt der zweite Überblick über das Calenberger Land? Es geht auf den Haldenkegel des Besucherbergwerks Klosterstollen Barsinghausen. Unter Tage wird gezeigt, wie dort einst Kohle gewonnen wurde. Wer wissen möchte, warum die Gegend Calenberg heißt, wird in Pattensen-Schulenburg fündig. Die Feste Calenberg entstand ab 1292 als Wasserburg auf einem Berg aus Kalkmergel zwischen zwei Leinearmen. Von dem Gestein leitet sich der Name Calenberg ab. Die Feste ist noch als Ruine mit unterirdischen Gewölben erhalten, die Geschichte des Fürstentums atemberaubend.