GeoRoute "Basalt und Buntmetalle"
Mittel
Das Wiedtal und auch der Ort Neustadt (Wied) waren einst vom Erz- und Basaltabbau geprägt. Die GeoRoute „Basalt und Buntmetalle“ lädt zu einer spannenden Entdeckungsreise rund um den Bertenauer Kopf ein. Über felsige Pfade geht es hinauf auf den Basaltkegel mit dem „kleinen Krater Wolkenstein“ und den Basaltabbauseen bei Manroth. Von Jungfernhof aus bietet ein GeoBlick ein einmaliges Panorama in die Region. Im Wiedtal war der Bau der Eisenbahn im Jahr 1912 eine bedeutende Entwicklung. Nun konnten Erze und Steine abtransportiert werden. Gleichzeitig wurde Neustadt (Wied) angebunden und entwickelte sich zu einem beliebten Tourismuszentrum im Wiedtal. Der Wanderweg wurde 2022 als eine der ersten „Entdeckertouren“ des Deutschen Wanderverbands e.V. zertifiziert und ist zudem eine Wäller Tour. Auf der GeoRoute erzählen zahlreiche Infopunkte des Nationalen GEOPARKS Westerwald- Lahn-Taunus von der Geologie und Geschichte der Region.
Details der Tour
Empfohlene Jahreszeit
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Beschreibung
Hoch über dem Wiedtal erhebt sich bei Neustadt (Wied) der Bertenauer Kopf. Gewaltige vulkanische Kräfte formten einst den gesamten Höhenrücken bis Fernthal. Heiße Schmelzen stiegen vor Millionen von Jahren aus der Tiefe auf, und flossen teilweise als mächtige Lavaströme zu Tage, wo sie zu Basaltgestein erkalteten. Die Kräfte der Natur formten schließlich die heutige Landschaft und schälten dabei die harten Basaltkuppen aus dem weicheren Schiefergestein.
An der Westflanke des Bertenauer Kopfes fand man bereits im 17. Jahrhundert Kupfer-, Blei- und Zinkerze. Diese Buntmetalle wurden hier in verschiedenen Bergwerken abgebaut. Heute zeugen noch zahlreiche Stollen und Schachtpingen von diesem Jahrhunderte alten Bergbaustandort.
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Rohstoff Basalt gewonnen. Hunderte Arbeiter brachen das Gestein und schlugen es unter Anderem zu Pflastersteinen. Später wurde der Basalt in gewaltigen Brecheranlagen zu Schotter und Splitt zerkleinert und vorwiegend für den Straßen- und Eisenbahnbau verwendet.
Der Basaltabbau hinterließ dabei tiefe Gruben in der Landschaft. Heute sind die dort entstandenen Steinbruchseen wahre Naturparadiese am Wanderweg.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde eine Eisenbahnlinie durch das Wiedtal gebaut. Neue Transportmöglichkeiten brachten einen Aufschwung für die Bergwerke und Steinbrüche. Zahlreiche Seilbahntrassen, Schmalspurbahnen und später LKW brachten die Rohstoffe zu den Verladestellen im Wiedtal.
Nun konnten auch Urlaubsgäste Neustadt über die Schiene erreichen und der Ort entwickelte sich zu einem Tourismuszentrum an der Wied.
Der Zweite Weltkrieg unterbrach die Eisenbahnlinie im Wiedtal und Neustadt wurde zum Endhaltepunkt. Bis Mitte der 1960er Jahre pfiffen noch die Dampfloks im Wiedtal, bis letzlich nach der Schließung der Eisenbahntrasse wieder Ruhe einkehrte.
Die Georoute Basalt und Buntmetalle nimmt ihre Wanderer mit auf eine Spurensuche. Zahlreiche Informationspunkte erzählen von den gewaltigen Kräften, die den ehemaligen Meeresboden auftürmten oder die Basaltkuppen entstehen ließen. Die Rohstoffe nutzte der Mensch über Jahrhunderte und hinterließ hierbei kleine und auch große Spuren in der Landschaft.
Dieser Wanderweg trägt das Wanderwegeprädikat "Entdeckertour". Gemeinsam mit der Georoute Watzenhahner Riesen wurde der Wanderweg als erstes in Deutschland mit diesem Prädikat vom Deutschen Wanderverband e.V. ausgezeichnet.
Autorentipp
Man sollte sich auf jeden Fall die Zeit nehmen, um am „GeoTop des Jahres 2021“, dem „Neustädter Rippel“ zu verweilen. Hier kann man einen fossilen Meeresboden entdecken und über eine Schautafel wertvolle Informationen sammeln. Weitergehende Infos finden sich in diesem Portal: https://www.qr-kultur.de/wiki/index.php?title=Rippelmarken_(Neustadt/Wied)
Zum Abschluss der Wanderung kann man in Neustadt sehr gut einkehren und bei einem guten Tropfen den Tag ausklingen lassen.
Ein Verzeichnis lokaler Gastgeber finden Sie unter https://www.vg-asbach.de/tourismus-kultur/gastgeberverzeichnis/.
Ausrüstung
Festes Schuhwerk, wetterfeste Kleidung, Rucksack mit Verpflegung
Sicherheitshinweise
In Neustadt (Wied) gibt es einen kleinen Abschnitt der Route, der vom „Neustädter Rippel“ bis nach Krummenau an der Wied entlang führt. Hier ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Es handelt sich um ein paar hundert Meter. Am Wegesrand geht es teils steil hinab. Der Pfad hat leicht alpinen Charakter. Wer sich unsicher fühlt sollte den ausgeschilderten Zuweg durch den Wiedpark mit dem Steinlehrpfad nehmen.