Löwenpfade entdecken!

Der Ausruf kommt einem beim Wandern auf den Löwenpfaden im Landkreis Göppingen öfters über die Lippen. Die eindrucksvolle Landschaft mit ihren Natur- und Kulturschätzen ist nicht ohne Grund von Sagen und Legenden umrankt.

„Die größte Stärke des Landkreises Göppingen ist die einzigartige Landschaft mit 20 Naturschutzgebieten, gepaart mit alter Industriekultur, zahlreichen Burgen und Ruinen und der beeindruckenden Geologie, die es auf Wander- und Radtouren zu entdecken gilt.“
Isabell Noether, Erlebnisregion Schwäbischer Albtrauf 

WEIT OBEN, irgendwo halbwegs zwischen Himmel und Erde, auf einem hohen Felsriff am Albtrauf, streben die Mauern der Burg Reußenstein den Wolken entgegen. Wer zum ersten Mal auf den benachbarten Aussichtsfelsen tritt, dem stockt der Atem. Wie haben es die Baumeister im Mittelalter nur geschafft, so kühne Mauern auf senkrechte Felsen zu bauen? Die Antwort findet sich in den Sagen und Legenden der Region – und in unserem Sagenblock weiter unten.

UM DIE BURGEN UND RUINEN an den Löwenpfaden sind zahlreiche volkstümliche Geschichten gesponnen. Wer mehr darüber erfahren möchte, steigt im Sommerhalbjahr an einem Sonn- oder Feiertag beispielsweise über die Höhenrunde  den steilen Burgberg von Bad Ditzenbach zur Hiltenburg hinauf: Im Bergfried des „Vorderen Schlosses“ informiert dann eine Dauerausstellung auf zwei Ebenen über die Burg und gewährt Einblicke in den Alltag ihrer Bewohner. 

Die Stammburg der mächtigsten regionalen Adelsfamilie im Filstal des Mittelalters, Burg Helfenstein, ist Ziel der Steigen Tour . Die Ausmaße der Anlage, fast 200 Höhenmeter auf einem Bergsporn über den Dächern der Stadt, beeindrucken noch immer. Warum die Burg gerade hier erbaut wurde, wird beim Rundumblick schnell klar. Die Sicht auf die Geislinger Steige ist phänomenal. Wo schon die Römer eine erste Fernstraße gebaut haben und im Mittelalter ein wichtiger Handelsweg über die Schwäbische Alb führte, rollen heute die Züge der Filstalbahn über die berühmteste Eisenbahnrampe Deutschlands und lassen sich dabei von den Mauern der Helfenstein bestens beobachten. 

Wer das Wäscherschloss  zum Wanderziel auserkoren hat, ist den Stauferkönigen auf der Spur. Die intakte Burg mit ihrem, von einer zehn Meter hohen Buckelquadermauer umgebenen, fünfeckigen Hof gilt als „Wiege der Staufer“. Von der Mauerkrone und aus dem großen Saal im oberen Geschoss bietet sich ein weiter Blick bis zum Hohenstaufen. Auf dem markanten Bergkegel, einem der »Drei Kaiserberge«, stand die Stammburg der Staufer. Zu deren Schutz wurde das mächtige Wäscherschloss bereits im frühen 13. Jahrhundert durch staufische Ministerialen erbaut.

Neugierig geworden?

Über die Karte können nicht nur die Löwenpfade und Qualitätsgastgeber angesteuert werden. Auch der Qualitätsweg und Leading Quality Trail Albtraufgänger , der auf sechs abwechslungsreichen Etappen durch den Landkreis Göppingen führt, ist abgebildet.

SAGENHAFTE Löwenpfade

Zu jedem Löwenpfad gibt es (mindestens) eine Sage oder Geschichte. Da bauen Riesen Burgen oder bekriegen sich gegenseitig. Burgfräuleins geistern durch Ruinen, Schmuggler und Wilderer treiben ihr Unwesen, unermessliche Schätze werden bewacht, Irrlichter tanzen am Hohenstaufen oder der Ursprung des »Frauenschuhs« – der wohl schönsten wilden Orchidee der Schwäbischen Alb – wird gelüftet. Nicht fehlen darf auch die Symbolfigur der

Wege, der Alblöwe. Alle Sagen und Geschichten rund um die Löwenpfade können auf https://www.loewenpfade.de nachgelesen werden oder stehen dort teilweise als Audio-Dateien zum Anhören zur Verfügung. Drei möchten wir in kurzen Zeilen hier vorstellen:

Die Riesen vom Hohenstaufen

In der lieblichen Landschaft zwischen Wäscherschloss und Hohenstaufen liegt der Ursprung der Schwäbischen Alb. Sie glauben es nicht? »Einst bekämpften sich hier zwei Riesensippen und verwüsteten die göttlichen Gärten. Nach dem Kampf nahm der erboste Herrgott die umhergeworfenen Felsbrocken und schleuderte sie gen Süden, wo sich heute die Berge der Alb erheben. Die rausgerissenen Rasenstücke warf er nach Norden wo sich jetzt der Schur- und der Welzheimerwald ausdehnen. Auf dem Platz aber, wo er stand und die gute Erde durchsiebte, entstand der Bergkegel des Hohenstaufen«.

Spuk auf der Hiltenburg

Auf der Hiltenburg über Bad Ditzenbach streift bis heute die verwöhnte Tochter des Grafen von Helfenstein als geisterhaftes Burgfräulein ruhelos durch die Ruinen des einst stolzen Schlosses. Trotzdem sie alles bekam, was sie sich wünschte, wurde sie gierig nach mehr. Ein ehrlicher Junker, von der Schönen verschmäht, berichtet ihrem Vater von ihrem Treiben. Vom Schmerz darüber dahingesiecht verwünschte er sie auf seinem Totenbett – was sie aber nicht weiter störte. Sie lebte ihr wildes Leben weiter bis zur Zerstörung der Burg durch Herzog Ulrich von Württemberg.

Die Sage vom Riesen Heim

Der Riese Heim, vom gegenüber dem Reußenstein aus den Bäumen des Neidlinger Tals ragenden Heimenstein, wollte ein schönes Schloss haben, um nicht mehr in einer Höhle hausen zu müssen. Gesagt, getan, hat er die besten Maurer, Zimmerleute und Schlosser aus dem ganzen »Ländle« versammelt, um sich seine neue Wohnstatt zu bauen. Er selbst ist jedoch nie eingezogen – er schenkte die Burg einem tapferen Gesellen, der sich mit des Riesen Hilfe als einziger traute den letzten Nagel über dem gähnenden Abgrund einzuschlagen.

„Die vielen Ausblicke auf und vom Doppelten Albtrauf sind einfach traumhaft – und begeistern mich jedes Mal aufs Neue.“
Holger Bäuerle, Tourismusförderung Landkreis Göppingen 
  • Kontakte

    Landratsamt Göppingen
    Lorcher Str. 6
    73033 Göppingen
    Tel. +49/(0) 71 61/2 02-97 40Fax: 0 71 61/2 02-11 99
     
    tourismus@lkgp.de www.landkreis-göppingen.de/tourismus
    www.löwenpfade.de
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    www.instagram.com/loewenpfade

    Erlebnisregion Schwäbischer Albtrauf e. V.

    Tel. +49/(0) 71 62/7 04 14-20
    www.mein-albtrauf.de
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