Bad Urach entdecken

Eine Runde auf dem Hochbergsteig, einem der fünf Grafensteige von Bad Urach, gewährt faszinierende Einblicke in die Unterwelt der Schwäbischen Alb und weite Fernsichten auf das Ermstal und die Dächer der reizenden Fachwerk- und Kurstadt.

Wer sich Zeit lässt, wird belohnt. Denn das Michelskäppele ist ein Geheimtipp für Fotografen und Romantiker. Kein anderer Platz über Bad Urach bietet malerischere Sonnenuntergänge. Den Weitblick durch das gesamte Ermstal und zur, auf einem kegelförmigen Hügel thronenden, Burg Hohenurach gibt es noch dazu. Wer von Vogelgezwitscher umgeben auf einer der Bänke am kleinen Aussichtspavillon Platz nimmt und auf die Abenddämmerung wartet, ist oft alleine. Und sollten doch mal alle Plätze belegt sein: Von den Waldliegen an den kurz zuvor passierten Felsvorsprüngen der Kunstmühlefelsen, bietet sich ein ähnlich schöner Blick über die dicht gedrängten Dächer der Fachwerk- und Kurstadt auf die untergehende Sonne.


Das Michelskäppele ist der theaterreife Schlussakkord des Hochbergsteigs. Ein hübscher Bummel am Rand eines Wiesentals macht den Auftakt. Dann wird es sportlich. Ein schmaler Waldpfad zickzackt unter einem fröhlich-grünen Buchendach zu einer hell leuchtenden Kalksteinwand hinauf, in der sich ein tiefschwarzes Loch öffnet. Das eindrucksvolle Portal der Wassersteinhöhle kann betreten werden. So lässt sich ein Blick ins Innere der Schwäbischen Alb werfen. Geheimnisvoll verschwindet der schmale Höhlengang im Zwielicht. Haben sich die Augen wieder ans helle Sonnenlicht »rückgewöhnt«, geht es über letzte, steile Serpentinen hinauf auf die Albhochfläche. Bequeme Wege lösen die Schmalspurpfade im Wald ab, leiten an Waldrändern entlang und queren entlang Feldern und Löwenzahnwiesen an die Steilkante über dem felsengerahmten Seeburger Tal, dem Oberlauf der Erms. Schmale Naturpfade führen »am Trauf« entlang. Immer wieder geben Stichwege Gelegenheit, auf einen der Felsköpfe hinauszutreten und den Weitblick zu genießen.

DIE GRAFENSTEIGE sind fünf sportliche Premiumwanderwege rund um Bad Urach. Die Runde auf dem Hochbergsteig hat Lust auf mehr gemacht? Also auf zum Wasserfallsteig (10,0 km/3 Std.), zum Hohenurachsteig (7,5 km/2,5 Std.), zum Hohenwittlingensteig (6,3 km/2 Std.) oder zum Seeburgsteig (8,2 km/2,45 Std.).


Alle Grafensteige erkunden im wahrsten Sinne des Wortes »Höhen und (unergründliche) Tiefen« der Region. Ein Fernglas und eine Taschenlampe gehören daher immer in den Rucksack. Neben den Höhepunkten der Region (den Burgen Hohenurach und Hohenwittlingen, dem Uracher und Gütersteiner Wasserfall oder dem kolossalen Rutschenfelsen) verlaufen die wunderbar in die Landschaft integrierten Wege und Pfade auch durch stillere, weit weniger bekannte Ecken des Ermstals, passieren die üppig grüne Wolfsschlucht oder verlieren sich im Grasland der fast schon mediterran anmutenden Wacholderheiden. Trotz der eher kurzen Distanzen sollte man die Grafensteige nicht unterschätzen. Die meist schmalen Waldwege gehen ordentlich bergauf und bergab. Gut, dass Bad Urach mit seinem quellfrischen, angenehm warmen Thermalmineralwasser (32 bis 38 Grad) in den sechs Innen- und Außenbecken der AlbThermen ein wohltuendes Gegenmittel für müde Beine hat – mit Blick zur Burgruine Hohenurach. 

Insidertipp

Insidertipp

Romantische Fachwerkhäuser und kulinarische Köstlichkeiten 
Nach einer aussichtsreichen Wanderung lädt die historische Bad Uracher Innenstadt mit den zahlreichen Fachwerkhäusern aus dem 15. und 16. Jahrhundert zu einem Stadtbummel ein. Mittelpunkt des Gassengewirrs ist der weiträumige Marktplatz mit hübschen Cafés und Restaurants. Hier ist der ideale Platz, nach der Wanderung die Füße auszustrecken und sich regionale Spezialitäten schmecken zu lassen: Wie wäre es mit einem Zwiebelrostbraten mit Spätzle? Maultaschen mit Kartoffelsalat? Oder doch lieber zartes Alblamm?

  • Kontakt

    BAD URACH TOURISMUS 
    Bei den Thermen 4  
    72574 Bad Urach
    Tel. 0 71 25/94 32 0
    www.badurach-tourismus.de

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