Wandernde stärken Wirtschaft

In den kommenden Wochen wird der Deutsche Wanderverband (DWV) über 100 Wanderwege und zwei Regionen aus 11 Bundesländern virtuell mit der Urkunde „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ beziehungsweise „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ auszeichnen. Die Zertifizierungen stärken die regionale Wirtschaft – während der Corona-Pandemie ein besonders wichtiges Signal.

Logo Qualitätsweg Wanderbares Deutschland
Logo Qualitätsweg Wanderbares Deutschland | © Deutscher Wanderverband

Im Lauf von mehr als 50 Tagen werden ab dem 14. Januar täglich um 9:30 und um 16 Uhr zwei frisch zertifizierte Wege auf dem Facebook Kanal von „Wanderbares Deutschland“ online portraitiert. Liane Jordan, beim DWV zuständig für die Qualitätsinitiative „Wanderbares Deutschland“: „Neben diesen Portraits gibt es eine Bilderschau der ausgezeichneten Wege auf dem YouTube Kanal des Deutschen Wanderverbands. Außerdem sind die Wege mit ausführlichen Informationen auf www.wanderbares-deutschland.de zu finden. Die Online- Zertifizierungsveranstaltung war nötig geworden, nachdem die ursprünglich für die Auszeichnung geplante Tochtermesse der CMT, die Fahrrad- & Wanderreisen, vom 15. bis 17. Januar in Stuttgart corona-bedingt abgesagt worden war.

 

Bundesweit 327 „Qualitätswege Wanderbares Deutschland“ mit einer Gesamtlänge von rund 16.400 Kilometern garantieren Wandernden derzeit abwechslungsreiche Landschaften, verlässliche Markierungen und naturbelassenen Untergrund. Neben den längeren, meist mehrere Tagesetappen umfassenden, Wanderwegen ab 20 Kilometer Länge zertifiziert der DWV kurze, thematische „Qualitätswege Wanderbares Deutschland“ zwischen zwei und 25 Kilometern Länge. Die DWV-Prüfkriterien für die kurzen Wege gehen über die für die längeren Qualitätswege noch hinaus, denn die Wege müssen bestimmte Themen vertiefen. Neben besonders familienfreundlichen Wegen zertifiziert der DWV kulinarisch wertvolle Strecken. Außerdem gibt es die „stadtwanderung“, das „kulturerlebnis“, das „naturvergnügen“ sowie „komfortwandern“. Dazu kommen das „winterglück“ und die „traumtouren“.

 

Die Zertifizierungen decken thematisch und regional ein breites Spektrum ab. Von Rügen mit dem Bodden-Panorama-Weg über die sechs neuen Hümmling-Pfade im gleichnamigen Naturpark im Nordwesten Niedersachsens, die mit grandioser Natur und Megalithkultur am Wegesrand begeistern, bis hin zur Löwenpfad Heldentour auf der Schwäbischen Alb, die mit 23,5 Kilometern und fast 800 Höhenmetern eine sportliche Herausforderung bietet.

 

Während der virtuellen Zertifizierungsveranstaltung werden 39 kurze sowie zwei lange Wege erstzertifiziert und 41 kurze sowie 23 lange Wege nachzertifiziert. „Die Nachzertifizierungen werden nötig, wenn der betreffende Wanderweg drei Jahre nach der vorherigen Zertifizierung weiter mit dem Qualitätszeichen für sich werben soll“, so Jordan.

 

Dass zunehmend auch der Norden Deutschlands als Wanderdestination vermarktet wird, beweisen die zwölf neu zertifizierten Heideschleifen, die Gästen und Einheimischem die Landschafts- und Biotopvielfalt der Region verdeutlichen. Christiane Vogt von der Wirtschaftsförderung des Landkreises Harburg hat den Zertifizierungsprozess der Heideschleifen begleitet: „Um die Natur zu schonen, war uns wichtig, keine neuen Wege zu bauen, sondern die vorhandenen zu nutzen und aufzuwerten. Bei der Streckenführung für die vergleichsweise kurzen Wege haben wir darauf geachtet, Attraktionen, Unterkünfte und Gastronomie einzubinden. Wandernde erleben einzigartige Heide-, Moor- und Waldflächen. Zusammen mit dem längeren Heidschnuckenweg besitzen wir jetzt ein Angebot, das für einen kurzen wie einen längeren Wanderaufenthalt perfekt ist.“ Vogt ist davon überzeugt, dass das neue Angebot der regionalen Wirtschaft zugute kommt. „Bereits am Heidschnuckenweg liegende Gastgeber erhalten durch das zusätzliche Angebot die Möglichkeit, die Auslastung in ihren Betrieben zu erhöhen und die Aufenthaltsdauer der Gäste auszudehnen. Im Gegensatz zum Streckenwanderweg, bei dem in der Regel täglich der Übernachtungsort gewechselt wird, ist nunmehr ein mehrtägiger Aufenthalt an einem Ort möglich, da verschiedene Wanderungen auf qualitativ hochwertigen Wegen geboten werden.“

 

Neu als „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ zertifiziert wurde vom DWV die Solling-Vogler-Region. „Qualitätsregionen Wanderbares Deutschland“ sind gewissermaßen die Königsklasse aller Wanderregionen, ein Rundum-Sorglos Paket für Wandernde. Service, ÖPNV, Unterkünfte oder Wege: Hier stimmt alles. Die Solling-Vogler-Region liegt im Weserbergland und es ist die erste Qualitätsregion in Niedersachsen. Wie anspruchsvoll die Zertifizierung einer Region ist, zeigt oft schon allein die Zahl der beteiligten Akteur*innen. In der Solling-Vogler-Region waren dies der Zweckverband Naturpark Solling-Vogler, die Solling-Vogler-Region im Weserbergland e.V., der Sollingverein e.V., zwei Landkreise, zehn Orte und über 60 ehrenamtliche aktive Wegepaten. Manuel Liebig, Geschäftsführer der Solling-Vogler-Region im Weserbergland e.V.: „Durch die Qualifizierung schärfen wir unser Profil nach innen und außen als aktive Wander-Region. In diesen schwierigen Zeiten ist die Auszeichnung für jeden einzelnen unserer touristischen Dienstleister eine große Chance, die attraktive Zielgruppe der Wandergäste anzusprechen. Wir erhoffen uns für unsere Betriebe steigende Umsätze und eine höhere Auslastung auch in der Nebensaison. Zwei zertifizierte Fernwanderwege, 17 Qualitätstouren auf 1.000 Kilometern Wanderwegenetz lassen keine Wünsche mehr offen.“

Pressekontakt

Jens Kuhr

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