Das Prädikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ legt deutschlandweite Standards für Wanderwege fest und bringt dreifachen Nutzen für den Wandertourismus.
- Die Qualität der Wegeinfrastruktur wird in den Regionen thematisiert und nachhaltig verbessert. Es entsteht regionale Wanderkompetenz.
- Der Wandergast bekommt eine Orientierungs- und Entscheidungshilfe für seine Reiseentscheidung.
- Die Wanderdestinationen können das Qualitätszeichen als Wettbewerbsvorteil in der Vermarktung des wandertouristischen Angebotes nutzen und sich als Qualitätsmarke profilieren.
Ein Wanderweg wird nach Kernkriterien und Wahlkriterien analysiert. Ein vom Deutschen Wanderverband ausgezeichneter Wanderweg legt den Grundstein für ein eindrucksvolles Wandererlebnis. Die Anforderungen der Wanderer an die Qualität der Wanderwege sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Wanderer wünschen abwechslungs- und aussichtsreiche Wanderwege in natürlicher Umgebung, eine zuverlässige Markierung sowie eine gute Infrastruktur am Wanderweg. Um diesen Wünschen der Wanderer gerecht zu werden, hat der Deutsche Wanderverband Qualitätskriterien für Wanderwege entwickelt. Diese Kriterien machen die Attraktivität eines Wanderweges messbar.
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Der Deutsche Wanderverband mit seinen angeschlossenen Gebietsvereinen besitzt eine große Kompetenz für Wandern und Wege. Daraus ergeben sich in Verbindung mit dem Prädikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ folgende Potentiale:
- Klare, eindeutige und transparente Qualitätskriterien nach den Bedürfnissen der Wanderer von heute unter Berücksichtigung von Naturschutzbelangen.
- Einbindung aller betroffenen Interessensgruppen im Qualitätsprozess.
- Geschulte und kompetente Wegeexperten vor Ort u.a. aus Wandervereinen, Großschutzgebieten und dem Tourismus.
- Gewährleistung dauerhafter Wegepflege über den gesamten Nutzungszeitraum.
- Einbindung in das Qualitätskonzept „Wanderbares Deutschland“ mit Qualitätswegen, Qualitätsgastgebern und Qualitätsregionen.
- Zielgruppengenaue Vermarktung über die starke Qualitätsmarke des Deutschen Wanderverbandes.
- Vorteile durch die Pressearbeit des Deutschen Wanderverbandes.
Der Qualitätsweg ist eingebettet in das europäische Qualitätskonzept der Europäischen Wandervereinigung (EWV), das unter dem Namen „Leading Quality Trails – Best of Europe“ (LINK) attraktive Wanderwege nach transparenten und umfassenden Kriterien in ganz Europa ausgezeichnet.
Die Wegeführung und die touristische Vermarktung eines Qualitätsweges dürfen nicht dem Prinzip der Nachhaltigkeit widersprechen. Naturschutzbelange sowie die Sicherung der Wegepflege und Markierungsgarantien sind über den gesamten Nutzungszeitraum des Prädikats zu gewährleisten.
Der Deutsche Wanderverband empfiehlt daher, alle betroffenen Interessengruppen frühzeitig in Konzeption und Schulung einzubinden. In den Qualitätsprozess der Wanderregion sollten u.a. Forstverwaltungen, Großschutzgebiete und deren zuständige Naturschutzbeauftragte, Tourismusverantwortliche, aber auch Landeigentümer, Wandervereine und Gemeinden einbezogen werden.
Eine dauerhafte Wegepflege und regelmäßige Kontrollen während der Prädikatslaufzeit müssen gewährleistet sein und werden durch die Deutscher Wanderverband Service GmbH abgefragt.
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- Eine interessierte Region (Tourismusverband, Großschutzgebiet, Wanderverein etc.) nimmt Kontakt mit dem Deutschen Wanderverband auf, um den Qualitätsprozess in Gang zu bringen.
- Die Deutscher Wanderverband Service GmbH bietet eine zweitägige bundeseinheitliche Schulung für Bestandserfasser in der Region an.
- Die geschulten Personen sammeln auf den betroffenen Wegen die für die Qualitätsbewertung notwendigen Daten und werten diese erstmalig aus (Stärken-Schwächen-Analyse). Mängel in der Wegequalität können so schnell identifiziert und Möglichkeiten zur Qualitätsverbesserung gefunden werden.
- Erfüllt der Weg die Kriterien eines Qualitätsweges, kann beim Deutschen Wanderverband ein Antrag auf Zertifizierung gestellt werden. Mit dem Antrag werden die gesammelten Bestandsdaten (wie in der Schulung vermittelt) eingereicht.
- Die Daten werden vom Deutschen Wanderverband unabhängig ausgewertet und analysiert.
- Der Wanderweg wird durch qualifizierte Mitarbeiter des Deutschen Wanderverbandes vor Ort geprüft.
- Bei positiver Prüfung erhält der Weg das Zertifikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ für den Zeitraum von drei Jahren. Nach dieser Zeit muss die Wegequalität erneut geprüft werden. Das Qualitätszeichen kann in Printmedien und im Internet zur Vermarktung des Wanderweges genutzt werden.
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Die Qualität wird von verschiedenen Seiten beleuchtet. Die Bewertung mittels Kriterien basiert auf folgenden 5 Säulen:
- Wegeformat (Wegführung, Belag, Breite)
- Wanderleitsystem (Wegweisung, Markierung)
- Natur/Landschaft (Naturattraktionen, Landschaftsformationen)
- Kultur (Regionale Sehenswürdigkeiten, Baudenkmäler)
- Zivilisation (Gasthäuser, Haltepunkte ÖPNV, Parkplätze, Umfeld)
Bei der Zertifizierung von Wanderwegen wird zwischen Mehrtagestouren (ab 20 km Länge) und thematisch ausgerichteten, kürzeren Tagestouren (2-25 km Länge) unterschieden. Die Kriterien für beide Zertifikate finden Sie unter als Downloads hier: