In der Hochmoorlandschaft Hohes Venn in Ostbelgien signalisiert eine rote Fahne bei akuten Gefahren wie Trockenheit, starkem Wind, Überschwemmung oder Waldbrandgefahr die Sperrung bestimmter Wegeabschnitte durch das Moor. Die visuelle Warnung vor Ort wird durch eine digitale Echtzeit-Kommunikation über Website, Tourenplaner und Social Media ergänzt. So werden sowohl die Sicherheit der Gäste als auch der Schutz der sensiblen Natur gewährleistet – klar, sichtbar und nachvollziehbar.

Ausgangslage

Das Hohe Venn ist ein offenes Hochmoor, das auf Wetterextreme besonders empfindlich reagiert: Nach langen Trockenphasen reicht bereits ein Funken, um Torf in Brand zu setzen. Umgekehrt können starke Niederschläge Wege überfluten, während Sturm oder Eis Glättegefahr mit sich bringen. Solche Bedingungen ändern sich oft innerhalb weniger Stunden. Wer die Sperrungen nicht rechtzeitig erkennt, bringt sich selbst in Gefahr und schädigt zugleich einen hochsensiblen Lebensraum. Nötig war daher ein Warnsystem, das schnell, klar verständlich und flächendeckend anzeigt, wann das Moor vorübergehend nicht betreten werden darf – und das Besucher*innen schon vor der Anreise digital erreicht.

Rote Fahne im Hohen Venn
Rote Fahne im Hohen Venn © Tourismusagentur Ostbelgien VoG

Umsetzung

Bei akuter Gefahr, etwa erhöhter Brandgefahr, informiert die Forstverwaltung die touristischen Akteure der Region und bringt an mehreren Zugangspunkten zum Moor gut sichtbare rote Warnflaggen an. Das Hissen der Fahne bedeutet: Einzelne Wegeabschnitte oder Bereiche des offenen Moors sind vorübergehend gesperrt und dürfen nicht betreten werden. Ergänzend dazu wird auf der offiziellen Website automatisch ein Warnhinweis aktiviert, der gezielt bei den betroffenen Wanderrouten angezeigt wird, unter anderem auf der Venntrilogie. Auch im digitalen Routenplaner werden die gesperrten Zonen markiert, sodass Wandernde direkt bei der Tourenplanung informiert sind.


Tourist-Informationen greifen auf dieselbe Datenlage zurück und können Gäste entsprechend beraten. Zusätzlich werden Sperrungen über die sozialen Netzwerke der Tourismusagentur Ostbelgien verbreitet. Für die Zukunft ist ein zusätzlicher Benachrichtigungsdienst via WhatsApp in Planung, um Informationen noch schneller und direkter zu kommunizieren.


Sobald die Gefahr vorüber ist, wird die rote Fahne vor Ort wieder eingeholt. Gleichzeitig wird auch der digitale Warnhinweis auf der Website deaktiviert, die betroffenen Wege im Routenplaner freigegeben und eine Entwarnung über Social Media kommuniziert. So folgt die Aufhebung denselben Kommunikationswegen wie die Sperrung, verlässlich, synchron und nachvollziehbar.


Die Bedeutung der roten Fahne sowie die Gründe für eine Sperrung werden auf einer Informationsseite erläutert. Diese vermittelt Hintergrundwissen über das sensible Ökosystem und klärt über mögliche Bußgelder auf, bis zu 250 € bei Missachtung des Betretungsverbots. Gäste werden zudem ermutigt, sich vor dem Start einer Wanderung über den aktuellen Status ihrer Route zu informieren.


Ein besonderer Mehrwert liegt in der engen Verzahnung mit den dauerhaft beschilderten Alternativrouten auf der Venntrilogie: Bei Sperrung einzelner Abschnitte, etwa durch Brandgefahr, können Tourist-Informationen sofort auf entsprechende Ausweichstrecken verweisen.

Venntrilogie

Karte Hohes Venn

mit Informationen zu: "Wandern im Hohen Venn, Zugänglichkeit und Sicherheit" © Tourismusagentur Ostbelgien VoG (Stand 05/2025)  

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