Seit jeher gehört das Fasten zum Lebenslauf der Menschen. Es ist Bestandteil praktisch aller Religionen. Eine Fastenkur soll den Darm sanieren, indem sie ihn und den gesamten Organismus entschlackt und das Immunsystem anregt. Wenn auch diese medizinische Wirkung des Heilfastens nicht eindeutig bewiesen ist, hat sich die Kombination von Wandern und Fasten etabliert.
Auf in der Regel einwöchigen Touren nehmen die Wanderer keine feste Nahrung zu sich (klassisches Heilfasten) oder nur Obst, wie beim Früchte- und Traubenfasten.
Wichtig: Das Fasten ist keine Schlankheitskur. Beim Hungern sinkt zwar das Gewicht, aber zunächst nur, weil der Körper mehr Wasser ausscheidet und die Muskeln an Masse verlieren. Mit dem Fettabbau beginnt der Organismus erst nach drei Tagen. Eine Gefahr beim Fasten ist der Jojo-Effekt. Nimmt man danach die alten Essgewohnheiten wieder auf, sind die verlorenen Pfunde schnell wieder drauf. Allerdings ist das Fasten für viele der Einstieg in eine bewusstere und gesündere Ernährung.
Unter Medizinern ist das Fasten umstritten. Um seine Lebens- und Essgewohnheiten neu zu überdenken, müsse man sich nicht quälen und auf Nahrung komplett verzichten, so die Kritiker. „Essen Sie doch mal ganz bewusst viel Gemüse und Obst und schränken Sie den Genuss von Kaffee, Nikotin und Alkohol ein. Das funktioniert auch und ist mit Sicherheit gesünder“, empfiehlt zum Beispiel AOK-Morning-Doc Dr. Michael Prang.
Auf jeden Fall sollte, wer an einer Fastenwanderung teilnehmen möchte, vorher mit seinem Arzt sprechen. Die Wandervereine, aber auch einige andere Organisationen und Veranstalter bieten Fastenwanderungen an, die von geschulten Kräften geführt werden.