Haben Sie die Entfernung ermittelt, ist es nun entscheidend, wie viele Höhenmeter zurückgelegt werden müssen. Erst dann können Sie auch die Dauer der Wanderung abschätzen. Denn die auf der Karte gemessene Entfernung gibt lediglich die Horizontalentfernung wieder, nicht die tatsächliche Strecke. 

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Die Höhenzahlen und -linien bieten Orientierung. Sind in der Karte beim Start- und Zielpunkt keine Höhenzahlen vermerkt, können Sie dennoch die Höhendifferenz ermitteln. Dafür ist es notwendig die Höhenlinien zwischen den beiden Punkten zu zählen und mit dem Wert der Äquidistanz zu multiplizieren. Diese Äquidistanz ist je nach Maßstab und Geländeprofil unterschiedlich und in der Legende angeführt.

 

Die tatsächliche Strecke lässt sich folgendermaßen ermitteln:

√(〖(Horizontalentfernung)〗^2+〖(Höhenunterschied)〗^2 )

Zu beachten: Bei großen Höhenunterschieden kann die tatsächliche Strecke erheblich länger sein.

 

Die Geländesteigung kann prozentual folgendermaßen berechnet werden:

Höhendifferenz/Horizontalentfernung × 100 %

 

Je enger die Höhenlinien beisammen liegen, desto steiler ist der Berg. Je weiter die Höhenlinien auseinander liegen, desto flacher ist er. Bei der Planung einer Wanderung ist es auch wichtig zu beachten wie der Wanderweg zu den Höhenlinien verläuft. Kreuzt der Weg die Linien senkrecht, wird es sehr steile Anstiege geben, verläuft er hingegen meist parallel zu den Höhenlinien, wird es eine Wanderung mit wenigen Steigungen sein.

Als Faustregel gilt, dass ein Erwachsener - je nach Kondition - in einer Stunde 300 Höhenmeter bergauf bzw. 500 Höhenmeter bergab zurücklegen kann.

 

Beispiel:
Nehmen wir an, Ihr Startpunkt liegt im Almtal beim Almtaler Haus (714 m) und Ihr Zielpunkt ist der Sandberg (1106 m). Sind bei beiden Punkten Höhenzahlen angeführt, ist die Differenz leicht herauszufinden, nämlich 392 m. Zur Probe können aber auch die Höhenlinien gezählt und mit der Äquidistanz von 20 m multipliziert werden. Werden 20 Höhenlinien gezählt, ergibt sich daraus eine ungefähre Höhendifferenz von 400 m.


Die mit einem dünnen Faden gemessene Länge der Tour beträgt 7,7 cm. Die Horizontalentfernung in der Natur ergibt bei einem Maßstab von 1:25.000 ca. 1925 m. Die Berechnung der tatsächlichen Strecke ergibt: 1964,5 m. Somit wäre in diesem Fall die tatsächliche Strecke nur um ca. 40 m weiter als die in der Karte gemessene.